Erklärung russischer Journalisten zum Krieg gegen die Ukraine

„Wir, Journalisten russländischer Medien und Experten, die zu Russlands Außenpolitik publizieren, wir verurteilen die militärische Operation, die Russland in der Ukraine begonnen hat.
Krieg war nie ein Mittel zur Konfliktlösung und wird es niemals sein. Es gibt keinerlei Rechtfertigung für Krieg.“

Die Erklärung hat Elena Černenko von der Tageszeitung Kommersant‘ am frühen Morgen des 24.2.2022, unmittelbar nach Beginn der Angriffe initiiert. Dann teilte Elena Černenko mit:

„Nach Bekanntwerden des von mit initiierten Offenen Briefs, in dem Russlands Militäroperation in der Ukraine verurteilt wird, wurde ich aus dem Kreis der beim Außenministerium akkreditierten Journalisten ausgeschlossen, fast elf Jahre gehörte ich diesem Kreis an. Die Begründung: „Unprofessionelles Verhalten." Ich bedauere diese Entscheidung, doch so sind wohl die Zeiten. Ich werde meine Arbeit fortsetzen, objektiv und gemäß den Standards von gutem Journalismus. Meine Bitte an Marija Vladimirovna Zacharova :Ich bitte Sie sehr, gehen sie nicht gegen die anderen Kollegen vor, die unterzeichnet haben. Sie schreiben mir, ich hätte die Menschen angestiftet und verstecke mich jetzt hinter deren Rücken. Ich widerspreche zwar solchen Formulierungen, aber es ist richtig, dass der Brief in aller erster Linie auf meine Initiative zurückgeht. Ich bin nicht der Ansicht, dass Gewalt und Unrecht an einem Ort (im Donbass) Gewalt und Unrecht an anderer Stelle (die Militäroperation) rechtfertigen. Ich habe in meinen Berichten stets versucht, ALLE Ansichten wiederzugeben und das werde ich weiter versuchen zu tun."

Die 297 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner arbeiten für die verschiedensten Medien, für die unabhängige Zeitung Novaja Gazeta und den relativ freien Radiosender Echo Moskvy, für die um sachliche Wirtschaftsberichterstattung bemühte Zeitung Kommersant, bis hin zu einzelnen Mitarbeitern der Nachrichtenagenturen RBK und TASS, die für gewöhnlich die Ansichten der Staatsführung vertreten. Insgesamt sind es mehr als drei Dutzend verschiedene Zeitungen, Nachrichtenagenturen, Radio- und Fernsehsender, für die sie arbeiten. Auch eine große Zahl freier Journalisten ist unter den Unterzeichnern, ebenso einige Wissenschaftler, etwa von der Moskauer Staatsuniversität, aus dem Europainstitut der Akademie der Wissenschaften, dem Institut für den Nahen und Fernen Osten oder dem Institut für Weltwirtschaft (Red).

Quelle mit den Namen aller Unterzeichner: https://t.me/DB_channel_RU

Bis zum 2.3.2022 haben 390 Journalisten und Experten die Erklärung unterschrieben.