Titelbild Osteuropa 1/2003

Aus Osteuropa 1/2003

Viel Presse – wenig Freiheit
Medien und Macht in Rußland, der Ukraine und Belarus

Barbara Oertel

Abstract

Elf Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben auch bei den Journalisten in Rußland, der Ukraine und Belarus die anfänglich überschwenglichen Freiheitshoffnungen weitgehend Ernüchterung Platz gemacht. Immer noch dominieren Staatsmedien oder Medien in der Hand von meist mit der jeweiligen Staatsmacht verbandelten sogenannten Oligarchen den Markt. Demgegenüber wird unabhängigen Medien, die meist am finanziellen Abgrund stehen, das (Über)leben durch vielfältige Schikanen schwergemacht: Mit Razzien der Steuerpolizei, Gerichtsverfahren und der Verurteilung zu drakonischen Geldstrafen, ja sogar mit physischer Gewalt gegen einzelne Journalisten. Doch gibt es durchaus auch positive Ansätze, verkörpert durch Vertreter der „neuen“ Generation, die sich, nicht selten aller Bedrohung zum Trotz, für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen.

(Osteuropa 1/2003, S. 19–32)