Aufholen durch Direktinvestitionen?
Hoffnungen und Hürden in Ostmitteleuropa
Abstract
Die Integration der ostmitteleuropäischen Mitgliedsländer in die EU ist mit der Strategie verbunden, durch die Öffnung der Märkte wirtschaftlich aufzuholen. Entgegen der neoklassischen Auffassung, daß Auslandskapital vermehrt in kapitalschwache Volkswirtschaften fließt, haben diese neuen EU-Mitglieder nur wenig Direktinvestitionen erhalten. Der Beitrag dieser Investitionen zum Wachstum und zur Entwicklung des Inlandssektors über Spillover-Effekte ist gering. Da sich westliche Unternehmen in den neuen Märkten mittlerweile weitgehend positioniert haben und die Privatisierung ausläuft, entfallen wesentliche Gründe für Direktinvestitionen. Die Erfahrungen aus der Süderweiterung der EU bestätigen diese Entwicklung. Ein allein auf Direktinvestitionen gründendes Aufholen der ostmitteleuropäischen Volkswirtschaften ist nicht zu erwarten.
(Osteuropa 11/2004, S. 3243)