Titelbild Osteuropa 2/2004

Aus Osteuropa 2/2004

Minsk – das Vierte Rom?

Sjarhej Pan’koŭski

Abstract

Das autoritäre Regime in Belarus ist bestrebt, seine Position zu festigen und den Bruch mit seiner Umwelt zu rechtfertigen. Als ideologische Grundlage dient ihm die These, das belarussische Volk habe eine spezifische Mentalität sowie eine besondere Werteordnung und Weltanschauung. Die belarussische Führung ergreift Maßnahmen zur Einführung einer einheitlichen und für die Bevölkerung bindenden Staats­ideologie, indem sie die Bereiche der politischen Kontrolle über die Gesellschaft ausweitet, und setzt somit eine sowjetische Tradition fort. Genau genommen sind es die traditionellen Forderungen des russischen messianischen Fundamentalismus, die die Grundlage dieses ideologischen Programms bilden.

(Osteuropa 2/2004, S. 8–17)