Die EU, die postnationale Konstellation und das Problem der Souveränität
Abstract
Das klassische Verständnis von Staats- und Volkssouveränität konstituiert politische Handlungsfähigkeit, aber auch uneingeschränkte Macht. Die im liberalen und föderalistischen Denken wurzelnde Idee der Verrechtlichung erlaubt, diese Macht zu beschränken. Die Transnationalisierung der Ökonomie hat jedoch die Autonomie der Staaten und die Rechte der Bürger unterhöhlt. Das Projekt Europäische Union ermöglicht eine Wiedergewinnung der politischen Handlungsfähigkeit. Es birgt zudem Ansätze einer auf geteilten Werten gründenden Rechtsgemeinschaft sowie einer politischen Gemeinschaft jenseits des Staates.
(Osteuropa 5-6/2004, S. 7686)