Imperium und Regionalität
Sportparaden und regionale Feste im Stalinismus
Abstract in English
Abstract
Im Stalinismus existierten imperiale Inszenierungen und regionale Repräsentationen nebeneinander. Diese Koexistenz war konfliktbeladen. Das äußerte sich auch in Festpraktiken. Gemäß der Funktionslogik eines Imperiums versuchten die Bol’ševiki, vom Zentrum diktierte Normen in den Regionen durchzusetzen. Ein wichtiges Instrument, um das Imperium zu inszenieren, waren Sportparaden. Lokale Parteieliten bemühten sich dagegen, mit regionalen Festen regionales Bewußtsein zu propagieren. Letztlich erleichterte dieses regionale Idiom es allerdings, sowjetische Vorstellungen in den Regionen zu kommunizieren.
(Osteuropa 5/2006, S. 99122)