Ein Abgrund von Moral- und Machtlosigkeit
Prostitution in Polen zwischen NS-Besatzung und Entstalinisierung
Abstract in English
Abstract
Die Entstalinisierung machte es möglich: Im kommunistischen Polen durfte man Prostitution und die damit verbundenen sozialen Probleme wieder thematisieren. Dies geschah auch auf höchster Staats- und Parteiebene. Innenministerium und Miliz zogen Anfang 1957 eine erschreckende Bilanz. Zwei Dokumente spiegeln die Ratlosigkeit der kommunistischen Führung angesichts steigender Prostituiertenzahlen und damit verbundener Probleme wie Frauenarbeitslosigkeit, Zerrüttung von Familien, wachsender Kriminalität und grassierender Geschlechtskrankheiten. Die Wurzeln dieser Entwicklung reichen in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück.
(Osteuropa 6/2006, S. 318335)