Titelbild Osteuropa 6/2006

Aus Osteuropa 6/2006

Stumpfe Waffen des Gesetzes
Der Kampf gegen den Menschenhandel in Rußland und der Ukraine

Alexandra Orlova, Sasha Baglay


Abstract in English

Abstract

Seit den 1990er Jahren sind Rußland und die Ukraine mit Frauen- und Kinderhandel zur kommerziellen sexuellen Ausbeutung konfrontiert. Während die Ukraine schon 1998 Menschenhandel als Delikt in das Strafgesetzbuch aufnahm, reagierte Rußland erst auf internationalen Druck. Zudem halten sich die Bestimmungen des ukrainischen StGB genauer an die Vorgaben des Palermo-Protokolls der Vereinten Nationen zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels, dem beide Staaten beigetreten sind. Beide Staaten messen jedoch noch immer dem Einverständnis eines Opfers von Menschenhandel eine zu große, der Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit der Opfer hingegen eine zu geringe strafrechtliche Rolle zu.

(Osteuropa 6/2006, S. 169–191)