Islam in Zentralasien
Blüte, Unterdrückung, Instrumentalisierung
Abstract in English
Abstract
Zentralasien war seit der arabischen Expansion im siebten Jahrhundert immer wieder ein wichtiges Zentrum der islamischen Welt. Besonders im vierzehnten Jahrhundert gaben mystische Strömungen aus der Region bedeutende Impulse. Für mehrere Jahrhunderte prägte diese sufische Tradition ganz Zentralasien. Der Bruch kam mit der Eingliederung in die Sowjetunion. Moskau setzte mal auf Repression, mal auf Kontrolle des Islam. Dennoch lebte in den Gesellschaften Zentralasiens neben dem offiziellen ein „paralleler“ Islam weiter. Als in der Perestroika der Druck nachließ, blühte das religiöse Leben wieder auf. Nach ihrer Unabhängigkeit gaben sich alle zentralasiatischen Staaten einen islamischen Anstrich. Seit Mitte der 1990er Jahre wird der Islam aber wieder stärker gegängelt. Vor allem in Usbekistan wird Islam immer öfter mit Terror gleichgesetzt.
(Osteuropa 8-9/2007, S. 5376)