Erinnerungsbrüche
Baltische Erfahrungen und Europas Gedächtnis
Abstract in English
Abstract
Der Umbruch von 1989 bis 1991 führte nicht nur zur politischen Neuordnung Europas. Auch das „europäische Gedächtnis“ ist seither in Bewegung. War der „Zivilisationsbruch Auschwitz“ Referenzpunkt für die Aufarbeitung der Vergangenheit in Westeuropa, so steht in Ostmitteleuropa die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen im Mittelpunkt. Daraus resultieren erinnerungspolitische Konflikte, wie die Debatte um die Gleichsetzung des Nationalsozialismus und des Kommunismus durch die lettische Politikerin Sandra Kalniete und der Streit über die Verlagerung des sowjetischen Ehrenmals in Tallinn 2007 zeigen.
(Osteuropa 6/2008, S. 117128)