Bürgerrechte, Multikulturalität und Differenz
Simon Dubnovs Aktualität
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Abstract
Der russisch-jüdische Historiker Simon Dubnov maß als erster Denker der Diaspora eine identitätsprägende Funktion zu. Aus der Analyse der jüdischen Erfahrung in Osteuropa entwickelte er das Konzept eines „Nationalismus ohne Nationalstaat“: den Diaspora-Nationalismus. Angehörige der Minderheiten sollten in übernationalen Staaten über gleiche Bürgerrechte verfügen wie die Angehörigen der Mehrheit. Durch autonome Gemeinden sollten ihre kulturellen Rechte garantiert werden. Die Nationalismusforschung hat Dubnovs Arbeiten weitgehend ignoriert. Doch in den von Multikulturalität und Differenz gekennzeichneten Gesellschaften Europas der Gegenwart ist sein Konzept aktuell.
(Osteuropa 8-10/2008, S. 165182)
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Civil Rights and Multiculturalism