Titelbild Osteuropa 12/2009

Aus Osteuropa 12/2009

Aufstieg, Fall, Wiederbelebung
Entwicklungslinien der Slawenforschung

Christian Lübke


Abstract in English

Abstract

Die deutsche Geschichtswissenschaft ging fast zwei Jahrhunderte von einer irgendwie gearteten Einheit der Slawen aus. Bei den slawischen Völkern Ostmitteleuropas hingegen wurde die Idee der slawischen Einheit schon im 19. Jahrhundert von nationalen Geschichtsbildern abgelöst. Dabei spielte auch eine Rolle, dass der Panslawismus sich in eine großrussisch-imperiale Idee verwandelte. Nach der Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs erlebte die Slawenkunde im Osten wie im Westen Europas eine Blütezeit. Seit den 1970er Jahren und endgültig seit 1989 wurde sie von einer struktur- und kulturgeschichtlichen Erforschung Ostmitteleuropas abgelöst. In Russland und Belarus hingegen feiert der Panslawismus als Einheit der Ostslawen auf den Ruinen der zerfallenen Sowjetunion fröhliche Urständ.

(Osteuropa 12/2009, S. 263–272)