Über die Grenzen
Die ungarische Nation als Konfliktfaktor
Abstract in English
Abstract
Etwa 2,5 Millionen Magyaren leben als nationale Minderheit in den Nachbarstaaten. Ungarns Politik, diese Gemeinschaften zu fördern, um ihre nationale Identität zu bewahren, stößt auf Skepsis. Die Nachbarn fürchten, dass diese Politik Sezessionsbestrebungen auslösen könnte. Vor dem Beitritt zur EU gelang es, die konfliktträchtige Frage über die Gewährung individueller und kollektiver Minderheitenrechte zu regulieren. Nun sind die zwischenstaatlichen Spannungen wieder aufgebrochen. Die Verabschiedung des neuen Staatsbürgerschaftsgesetzes, das den Auslandsungarn den Erwerb der ungarischen Staatsbürgerschaft ermöglicht, sowie eine konfrontativere ethnonational ausgerichtete Nationspolitik der Fidesz-Regierung sind dafür verantwortlich.
(Osteuropa 12/2011, S. 255264)