Titelbild Osteuropa 8/2013

Aus Osteuropa 8/2013

Stabilität durch Evolution
Russlandpolitik zwischen Konfrontation und Kooperation

Heinrich Vogel


Abstract in English

Abstract

Aus der Entspannungspolitik zwischen dem Westen und der Sowjetunion können keine Lehren für den heutigen Umgang mit Russland gezogen werden. Die Lage ist eine andere. Der Westen ist erodiert, die USA haben sich diskreditiert, Kooperation im Rüstungsbereich, etwa bei der Raketenabwehr, wird diffamiert. Russland stellt sich nicht mehr als verlässlicher Partner Europas dar. Vielmehr gefällt sich die Moskauer Führung in der Attitüde demonstrativer Abschottung. Auf Dauer funktioniert das nicht. Nötig ist es, einen Kurs zwischen emotionaler Konfrontation und bedingungsloser Kooperation zu finden. Die Suche nach Feldern in Politik, Wirtschaft und Technik, in denen die Normen kompatibel sind, ist der erste Schritt. Kompatibilität bedeutet gerade nicht Identität. Und sie schließt auch ein, unmissverständlich Kritik an Repressionen und Verletzungen völkerrechtlicher Normen zu äußern. Schweigen bedeutet Komplizenschaft.

(Osteuropa 8/2013, S. 115–159)