Religion, Reinheit und Radikalisierung
Vom Ende des Alaverdoba-Fests in Georgien
Abstract in English
Abstract
Georgien erlebt seit einigen Jahren eine national-religiöse Aufladung des öffentlichen Raums. Diese Sakralisierung drängt nicht-georgisch-orthodoxe Minderheiten aus lokalen Gemeinschaften. Exemplarisch zeigt sich dies an einem Volksfest im ostgeorgischen Alaverdi. Dort löst sich ein jahrhundertealtes, von Arbeitsteilung und Handel getragenes transkonfessionelles Miteinander von Muslimen und Christen unter dem Druck der Kirchenobersten auf. Dies könnte zur Radikalisierung beider Gruppen führen.
(Osteuropa 7-10/2015, S. 587598)