Terrorismus in Russisch-Polen
Sozialrevolutionär in der Form, national im Inhalt
Felicitas Fischer von Weikersthal
Abstract in English
Abstract
Während der Revolution von 1905/1907 brach eine terroristische „Epidemie“ im Russischen Imperium aus. Russisch-Polen war einer der Hauptherde. Überproportional viele Anschläge und Attentate ereigneten sich in Warschau, Łódź und anderen Städten des ehemals autonomen Königreiches. Diese massive terroristische Gewalt speiste sich aus dem erstarkenden polnischen Nationalismus. Zur Eskalation trug bei, dass das imperiale Zentrum die polnische Peripherie als grundsätzlich unzuverlässig ansah und eine entsprechend repressive Politik verfolgte. Breite Kreise der polnischen Bevölkerung nahmen sich als deklassiert wahr.
(Osteuropa 4/2016, S. 1934)