Schützen oder nutzen?
Konflikte über das Bauerbe in Georgien
Abstract in English
Abstract
Georgien ist stolz auf die landschaftliche Vielfalt zwischen dem Rioni-Tiefland und den Gipfeln des Großen Kaukasus, zwischen der immerfeuchten Schwarzmeerküste und den trockenen Steppen im Osten, zwischen offenen Agrarlandschaften und ausgedehnten Wäldern. Und es ist stolz auf sein reiches baulich-kulturelles Erbe, das ein Potential für den Tourismus bietet. Dieses Erbe will Georgien daher international anerkennen lassen. Dies führt jedoch oft zu Konflikten, da unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen: lokale und nationale, ökonomische und konservatorische. Staatliche Behörden, Wirtschaftsunternehmen aus verschiedenen Branchen, die Kirche, die ansässige Bevölkerung sowie nationale und internationale Denkmalschützer ringen miteinander. An manchen Orten ist ein prekärer Ausgleich gelungen, an anderen wurde Kulturerbe zerstört.
(Osteuropa 7/2018, S. 4777)