Titelbild Osteuropa 6-8/2019

Aus Osteuropa 6-8/2019

Abgesang oder Neuanfang
Über den Populismus in Rumänien

Sorina Soare


Abstract in English

Abstract

Die postkommunistischen Länder in Osteuropa waren ein idealer Nährboden für die Entfaltung von Populismus. Rumänien profilierte sich als Testlabor. Früher als andernorts waren hier populistische Parteien im Parlament und an der Macht. Volkstribune brachten das „Volk“ gegen die „Elite“ in Stellung und mobilisierten ihre Wähler mit nationalistischem Getöse. Sie verachten Prinzipien der liberalen Demokratie wie das Recht, die Gewaltenteilung und die Bürger- und Minderheitenrechte. Doch nach den Wahlen 2008 waren keine populistischen Parteien mehr im Parlament vertreten. Die Ursachen sind ambivalent. Einerseits führte der sozioökonomische Wandel zum Schrumpfen der Wählerbasis. Andererseits absorbierten die zentristischen Parteien Themen und Mitglieder der Populisten. Es wäre jedoch voreilig, den Populismus für überwunden zu erklären.

(Osteuropa 6-8/2019, S. 179–190)