Spiegel der Veränderung
Literatur und gesellschaftliche Umbrüche in Rumänien
Abstract in English
Abstract
Die rumänische Literaturszene ist geprägt von lebendiger Vielfalt. Namen wie Gabriela Adameşteanu, Mircea Cărtărescu und Norman Manea stehen für eine Generation, der die Erfahrungen von Repression, Selbstzensur und Exil zu zentralen Themen geworden sind. Jenseits der verkrusteten Strukturen des rumänischen Schriftstellerverbands mit seinem bis heute erhaltenen Alimentationssystem bot die Literatur stets eigene Möglichkeiten der Kritik am System. Als Gegenbewegung schlossen sich um die Jahrtausendwende im Club 8 junge Schriftsteller zusammen und nahmen neue Themen in den Blick. Sie schrieben frisch, provokativ und rebellisch. In dieser Tradition stehen heute Autoren und Autorinnen wie Lavinia Branişte, die die infolge der postrevolutionären Transition und der Globalisierung grundlegend veränderte Lebenswirklichkeit zu fassen versuchen.
(Osteuropa 6-8/2019, S. 305317)