Umkämpfte Öffentlichkeit
Medien und Politik in Rumänien
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Abstract
In Rumänien fehlten bis weit ins 20. Jahrhundert die sozioökonomischen Voraussetzungen für die Entstehung einer bürgerlichen Öffentlichkeit. In kommunistischer Zeit waren die Medien reine Propagandainstrumente. Nach dem Umbruch 1989/1990 blühte der Mediensektor auf. Er wurde professioneller und pluralistischer, ausländische Medienunternehmen begannen in Rumänien zu investieren. Ein wichtiges Segment des Mediensektors wird jedoch von rumänischen Unternehmern beherrscht, die oft auch in der Politik tätig sind. Ihre Fernsehkanäle, Radiosender, Zeitungen und Onlineportale dienen der Durchsetzung politischer und privater Interessen. Oft geschieht dies durch Diffamierung von Gegnern. Eine strengere staatliche Medienaufsicht fordert jedoch auch 30 Jahre nach Aufhebung des staatlichen Monopols fast niemand in Rumänien.
(Osteuropa 6-8/2019, S. 251260)