Auffällig unauffällig
Russischsprachige Migrantinnen in Deutschland
Abstract
Russischsprachige Migrantinnen, die als Spätaussiedlerinnen, jüdische Kontingentflüchtlinge und als Bildungs- oder Arbeitsmigrantinnen nach Deutschland kamen, gelten als mustergültig integrierte Minderheiten. Doch diese Erfolgserzählung ist nur ein Aspekt. Gleichzeitig werden Migrantinnen als überangepasst, materialistisch oder reaktionär beschrieben. Über drei Jahrzehnte hat sich das Bild der russischsprachigen Migration verändert. Zunächst galt sie als Ausnahme in der Migrationspolitik, dann rückten die Probleme in den Vordergrund, heute gilt sie als Vorbild. Diese Darstellung ist widersprüchlich. Die Migrantinnen erzählen ihre eigene Geschichte.
(Osteuropa 9-11/2019, S. 255276)