Titelbild Osteuropa 9-11/2019

Aus Osteuropa 9-11/2019

Zugehörigkeit und Religiosität
Quellen psychischen Wohls bei jüdischen Migranten in Deutschland und Israel

Yuriy Nesterko, Heide Glaesmer


Abstract in English

Abstract

Zwischen 1989 und 2006 wanderten über 1,6 Millionen Menschen mit jüdischen Wurzeln aus der UdSSR und ihren Nachfolgestaaten aus. Die meisten gingen nach Israel. Deutschland nahm über 205 000 jüdische Menschen auf. Die politischen, sozioökonomischen und ethnokulturellen Bedingungen in den beiden Aufnahmestaaten unterscheiden sich erheblich. Auch lassen sich Unterschiede in Bezug auf die kulturelle und ethnische Zugehörigkeit sowie die Religiosität der jüdischen Migrantinnen und Migranten feststellen. Einflüsse der Zugehörigkeit und Religiosität auf das psychische Wohlbefinden dieser Menschen sind allerdings empirisch nicht nachweisbar. Migrationsspezifische Faktoren wie der Grad der Integration oder erlebte Diskriminierung haben indes direkten Einfluss auf das psychische Wohlbefinden dieser Menschen.

(Osteuropa 9-11/2019, S. 301–315)