Titelbild Osteuropa 1-2/2020

Aus Osteuropa 1-2/2020

Der Holodomor als Genozid
Historiographische und juristische Diskussionen

Andrii Portnov


Abstract in English

Abstract

Der Hungerkatastrophe in den Jahren 1932/33 fielen mehrere Millionen Menschen in der Ukraine zum Opfer. Bis heute wird kontrovers diskutiert, ob der Holodomor als Völkermord gewertet werden kann. Die Anwendung der Genozid-Definition der UN-Konvention ist heikel. Vor allem die Frage, ob eine Intention der Täter nachzuweisen ist, führt zu unterschiedlichen Bewertungen. Im Lichte der Urteile der Internationalen Strafgerichtshöfe über die Massenmorde in Ruanda und Srebrenica handelte es sich faktisch auch beim Holodomor um einen Genozid.

(Osteuropa 1-2/2020, S. 31–49)