Aus Osteuropa 1-2/2020

Krise oder Blüte?
Sozialwissenschaftliche Osteuropaforschung

Alexander Libman

Abstract in English

Abstract

Area Studies haben in den Sozialwissenschaften an Bedeutung verloren. Das heißt nicht, dass Sozialwissenschaftler a priori Regionalforschung ablehnen würden, vor allem dann nicht, wenn diese methodisch und theoretisch auf der Höhe der Zeit betrieben wird. Es hängt vom Selbstverständnis und der Binnenorganisation der Disziplin ab, ob Volkswirte, Politikwissenschaftler und Soziologen Area Studies für nützlich halten. Illiberale Tendenzen, Nationalismus, die Funktionsweise und Stabilität autoritärer Regime sind relevante Themen auch für die Mutterdisziplinen. Doch die wachsenden Restriktionen in den autoritären Systemen in Osteuropa erschweren die Erforschung dieser Themen. Die Arbeitsteilung in der Osteuropaforschung zwischen Wissenschaftlern aus West und Ost wird nahezu unmöglich.

(Osteuropa 1-2/2020, S. 179–191)