Black Jack
Russlands Kohleindustrie und der Klimawandel
Stephen Fortescue, Ellie Martus
Abstract in English
Abstract
Russland spielt auf dem Weltmarkt für Kohle eine immer größere Rolle. Die Konzerne des Landes haben die Förderung ausgeweitet, immer mehr Kohle geht in den Export. Den Klimawandel blendet die Branche aus. Dies gilt auch für den Staat. Dieser hilft den durchweg privaten Unternehmen des Sektors mit massiven verdeckten Subventionen. Insbesondere sorgt er für den Ausbau der Eisenbahnstrecken vom Hauptfördergebiet Kuzbass zu den über 5000 Kilometer östlich gelegenen Pazifikhäfen. Es ist eine Wette auf das Scheitern internationaler Klimapolitik. Gelingt diese Politik, gehen riesige Investitionen verloren. Den Preis für dieses Vabanquespiel aber zahlen die Menschen in Russland, insbesondere im Kuzbass. Sie sind es, die unter der massiven Luftverschmutzung, dem Lärm und dem Bodenfraß leiden, die unweigerlich mit der Förderung und dem Transport von Kohle einhergehen.
(Osteuropa 7-9/2020, S. 103130)