Schwarze Lunge, schwarzer Schnee
Kohleförderung im Kuzbass
Abstract in English
Abstract
Kohle gilt als schwarzes Gold des Kuzbass. Doch für die Menschen in der südsibirischen Region ist die Kohle Gift. Kohlenstaub gefährdet ihre Gesundheit, die Tagebaue rücken immer näher an ihre Häuser heran, Lärm und Dreck prägen den Alltag. Während in vielen Regionen der Erde der Kohlebergbau eingestellt wurde, hat sich im Kuzbass die Förderung in den vergangenen zwei Jahrzehnten verdreifacht. Die eng mit den Kohlekonzernen verquickte autoritäre Regionalregierung hat das Gebiet Kemerovo in die Abhängigkeit von der Kohle geführt. Möglich wurde dies, weil die Nachfrage nach Kohle aus dem Kuzbass gestiegen ist – nicht zuletzt in Europa. Der Kohlebergbau hat den Eigentümern der Gruben zu großen Reichtümern verholfen. Den Menschen im Gebiet Kemerovo bringt er ein Leben in einer ökologischen Katastrophenregion.
(Osteuropa 7-9/2020, S. 131148)