Titelbild Osteuropa 10-12/2021

Aus Osteuropa, 10-12/2021

Energieflüsse und Embargos
Ost-West-Beziehungen im 20. Jahrhundert

Jeronim Perović


Abstract in English

Abstract

Sanktionen haben sich als wenig erfolgreiches Mittel erwiesen, um globale Energieflüsse zu unterbinden. Das traf im 20. Jahrhundert auch auf den grenzüberschreitenden Handel mit sowjetischen fossilen Energieträgern zu, die auf dem Weltmarkt äußerst begehrt waren. Im Kalten Krieg waren die westlichen Embargos auch deshalb wenig zielführend, weil die Westeuropäer ein weit stärkeres Interesse an Rohstoffimport und dem Ausbau der Handelsbeziehungen mit dem sozialistischen „Ostblock“ hatten als die Amerikaner. Die transatlantischen Divergenzen im Umgang mit der Sowjetunion machten sich schon 1962 beim NATO-Röhrenembargo bemerkbar. Noch deutlicher kamen sie 1981/1982 im heftigen amerikanisch-westeuropäischen Streit um den Bau der ersten Gasexportpipeline von Sibirien nach Europa zum Ausdruck.

(Osteuropa, 10-12/2021, S. 59–82)