Titelbild Osteuropa 4-6/2021

Aus Osteuropa 4-6/2021

Tschechiens Regionen
Ein ostmitteleuropäischer Vergleich

Stanislav Balík


Abstract in English

Abstract

Regionen sind eine wichtige Verwaltungsstruktur zwischen der Kommune und dem Nationalstaat. Sie sind für die tägliche Daseinsvorsorge und Infrastruktur mitverantwortlich. Die Regionalpolitik der EU setzt die Existenz funktions- und absorptionsfähiger Großregionen in den Mitgliedsstaaten voraus. Mitunter tragen Regionen erheblich zur Identitätsbildung der Menschen bei. Die tschechischen Bezirke haben mit den historischen Regionen der böhmischen Länder nichts gemein. Ihre identitätsbildende Kraft ist schwach. Die Aufgabenverteilung zwischen den Regionen und dem Zentralstaat ist unübersichtlich, es mangelt an Finanzautonomie, worin zum Ausdruck kommt, dass der politischen Arbeit der Regionen in Prag keine allzu große Bedeutung beigemessen wird. Das Ziel der nationalen und der europäischen Regionalpolitik, die regionalen Unterschiede im Lebensstandard zu beseitigen, ist bislang verfehlt worden. Das gilt auch für die Regionalpolitik in der Slowakei und Polen.

(Osteuropa 4-6/2021, S. 131–146)