Vertraute Fremde
Die tschechisch-deutschen Beziehungen, 1989–2021
Abstract in English
Abstract
Tschechien und Deutschland haben es geschafft, das konfrontative Verhältnis zu überwinden, das ihre Beziehung im 20. Jahrhundert prägte. Historische Streitthemen wurden beigelegt. Konflikte, die sich aus asymmetrischer Machtverteilung und konkurrierenden Interessen ergeben, werden pragmatisch gelöst. Die Beziehungen sind institutionalisiert und stabil. Das gilt für die regionale, die zwischenstaatliche und die internationale Ebene in EU und NATO. Doch die deutsch-tschechische gesellschaftliche Verflechtung bleibt schwach. Und politische Fragen, in denen es um strategische Präferenzen und Werte geht, etwa die Haltung zu Migration, Nation und Souveränität, werden stark von der innenpolitischen Konstellation beeinflusst und können leicht die bilateralen Beziehungen trüben.
(Osteuropa 4-6/2021, S. 183204)