Völkermord in Mariupolʼ
Russlands Kriegsführung in der Ukraine
Abstract in English
Abstract
Russland hat die ukrainische Hafenstadt Mariupol’ durch die Annexion der Krim im Jahr 2014 und die faktische Usurpation des Asowschen Meeres vom Schwarzen Meer getrennt und damit in den wirtschaftlichen Niedergang getrieben. Nach dem Überfall auf die Ukraine Ende Februar 2022 haben Russlands Streitkräfte die Stadt eingekesselt und von der Außenwelt abgeschnitten. Durch pausenlose Bombardierung der Wohnviertel, Zerstörung der Wasser-, Strom- und Wärmeversorgung und die Unterbindung der Belieferung der Stadt mit den Gütern des täglichen Bedarfs sind Tausende Menschen ums Leben gekommen. Die Bürger von Mariupol’ sind Angriffen unterworfen, die den objektiven und auch den subjektiven Tatbestand des Völkermordes erfüllen.
(Osteuropa 1-3/2022, S. 6585)