Selbstviktimisierung
Russlands Krieg gegen die Ukraine in den Exilmedien
Abstract in English
Abstract
Die heutige Berichterstattung der Exilmedien Dožd’, Populjarnaja Politika oder Živoj Gvozd’ über Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Einfluss darauf, wie der Krieg künftig im kollektiven Gedächtnis Russlands und der Ukraine verankert sein wird. Obwohl die Exilmedien den Krieg verurteilen, spielt in ihrem journalistischen Alltag die Erfahrung der ukrainischen Opfer kaum eine Rolle. Nachrichten aus Russland stehen im Vordergrund. Dieser Zugang reduziert die Empathie für die Ukrainer als eigentliche Opfer des Kriegs und fördert unter dem Publikum in Russland und im Exil die Wahrnehmung, selbst Opfer des Krieges zu sein. Meduza und DOXA zeigen, dass es auch anders geht.
(Osteuropa 5-6/2023, S. 103101)