Titelbild Osteuropa 7-9/2023

Aus Osteuropa 7-9/2023

Die historische Seidenstraße
Routen, Händler, Güter

Rudolf A. Mark


Abstract in English

Abstract

Das Mittelalter kannte eine „Globalisierung“ eigener Art. Vom 9. bis zum 12. Jahrhundert war der eurasische Raum von einem Netz aus Handelsrouten, Warenlagern und Umschlagplätzen durchzogen, über das der Fernhandel abgewickelt wurde. Die Seidenstraße reichte vom heutigen China über Zentralasien, Russland, die Ukraine und Ostmitteleuropa nach Westeuropa und an die Levante. Die Zeitläufte und die Art des Warenverkehrs bestimmten die Wahl der Routen. Güter aller Art, Sklavinnen und Sklaven wurden auf dem Landweg, auf Binnengewässern und über das Meer transportiert. In seiner größten Ausdehnung erstreckte sich das System der Seidenstraße über mehr als 8000 km. Die Händler, unter denen Juden eine bedeutende Rolle spielten, beherrschten zahlreiche Sprachen. Im Chasarenreich war bereits bargeldloser Handelsverkehr bekannt. Das Handels- und Kommunikationssystem der Seidenstraße prägte die Modernisierung und Verwandlung der alten Welt.

(Osteuropa 7-9/2023, S. 21–46)