Aufstieg eines Verbrechers
Ramzan Kadyrovs Gewaltherrschaft in Tschetschenien
Namig Abbasov, Emil Souleimanov
Abstract in English
Abstract
Der Präsident der russländischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramzan Kadyrov, gründet seine Herrschaft auf Angst und Schrecken. Er setzt Gewalt gezielt ein, um Gegner auszuschalten, Dissens zu ersticken und seine Herrschaft zu konsolidieren. Nach Ende des Zweiten Tschetschenienkrieges ging er als Sieger aus dem Machtkampf verschiedener militärischer Kampfverbände hervor. Seitdem lässt er Menschenrechtsaktivisten, Journalisten, die Zivilgesellschaft sowie die LGBTQ+-Community systematisch verfolgen. Ihm werden Menschenrechtsverletzungen wie Folter, Entführungen und außergerichtliche Tötungen vorgeworfen. Dabei macht er nicht an den Grenzen der autonomen Teilrepublik halt, sondern geht in ganz Russland und sogar im Ausland gegen Kritiker und Gegner vor. Seine Gewaltherrschaft wird vom Kreml toleriert und somit verschiebt er immer wieder die Grenzen autoritärer Herrschaftsausübung in der Russischen Föderation.
(Osteuropa 11-12/2024, S. 229242)