Kriegsträchtiger Unfrieden
Angst und Unruhe in Armenien
Abstract in English
Abstract
Armenien steht ein knappes Jahr nach der Vertreibung der Armenier aus Bergkarabach weiter unter massivem Druck. Das gewaltsame Ende des Konflikts um die Exklave hat zwar die Möglichkeit auf einen Ausgleich mit Aserbaidschan erhöht. Die Regierung von Ministerpräsident Nikol Paschinjan sucht diesen Ausgleich. Doch das autokratische Regime in Baku agiert weiter aggressiv und stellt immer neue Forderungen auf. Selbst wenn es zu einem Ausgleich kommt, gibt es niemanden, der das Abkommen garantiert. Der einstige Sicherheitsgarant Russland wirkt destabilisierend, die EU ist gelähmt und zahnlos, die USA agieren zurückhaltend. Die verzweifelte Lage führt zu gesellschaftlichen Spannungen. Eine Protestbewegung gegen die Regierung hat sich formiert. Ihre Ängste sind berechtigt, Lösungen hat sie nicht und radikale Parolen verschlimmern die Lage.
(Osteuropa 5/2024, S. 2131)