Beschwiegen, verdrängt, vergessen
Der Krieg gegen Polen und die UdSSR
Abstract in English
Abstract
Die Erinnerung an den Krieg gegen Polen und die Sowjetunion sowie an die Besatzungsherrschaft und die damit verbundenen Verbrechen durchlief in Deutschland mehrere Phasen. Zunächst herrschte in der Nachkriegszeit vornehmlich Schweigen über das Kriegsgeschehen in Osteuropa. Erst in den 1960er und 1970er Jahren begann eine langsame Aufarbeitung, die durch die Wehrmachtsausstellung in den 1990er Jahren einen entscheidenden Impuls erhielt. Heute sind die Verbrechen an den osteuropäischen Kriegsschauplätzen, der Zivilbevölkerung und den Kriegsgefangenen integraler Bestandteil der Forschung. In der deutschen Erinnerungskultur gleichwohl ist der „Geschichtsraum Ostmittel- und Osteuropa“, anders als der westliche, noch immer peripher und wird als fremd wahrgenommen.
(Osteuropa 1-3/2025, S. 175190)