Wissenschaft im Exil
Strukturelle Probleme, Herausforderungen, Perspektiven
Abstract in English
Abstract
Die Regime in Russland und Belarus verfolgen Andersdenkende mit immer größerer Härte. Darunter haben auch Tausende Wissenschaftler und viele Studenten zu leiden. In beiden Ländern zeichnet sich immer deutlicher ein Ende jeden kritischen Denkens, jedweder Wissenschaftsfreiheit ab. Wissenschaftsqualität, -produktion und -vermittlung lassen nach. Auch in der Ukraine hat Russlands Angriffskrieg viele Zehntausend vor allem weibliche Akademiker und Studenten in die Emigration getrieben. Die Folgen für das ukrainische Bildungssystem und die Hochschullandschaft sind dramatisch. Die westlichen Förder- und Aufnahmeprogramme sind diesem Wissenschaftsexodus nicht gewachsen. Akademische Diskurse unter Wissenschaftlern im Exil oder gar intellektuelle Gegenöffentlichkeiten können sich unter diesen oft prekären Lebensumständen nicht bilden, Ein Umdenken ist nötig. Die USA der 1930er und 1940er Jahre können ein Vorbild sein.
(Osteuropa 1-3/2025, S. 411420)