Machtpolitik und selektive Kooperation
Russland und Israel im Zeichen des Syrienkriegs
Lidia Averbukh, Margarete Klein
Abstract in English
Abstract
Russland und Israel teilen wichtige Elemente ihrer strategischen Kultur. Sie verfolgen eine dezidiert interessenbasierte Realpolitik und können pragmatisch auf ausgewählten Gebieten kooperieren, wenn die Interessen kompatibel sind. Beide nehmen sich als „belagerte Festung“ wahr, beide orientieren sich am Primat der Sicherheitspolitik und haben ein militärisch fundiertes Machtverständnis. Die gewachsenen gesellschaftlichen und ökonomischen Verbindungen Russlands und Israels sind von untergeordneter Bedeutung für die Annäherung der beiden Staaten. Doch die Grenzen dieser Annäherung sind sichtbar. Sie liegen in der unberechenbaren Dynamik des Syrienkriegs und den sich widersprechenden Positionen dazu, welche Rolle der Iran und die USA in der Region spielen sollen.
(Osteuropa 9-11/2019, S. 317332)