Souveränität, Subordination, Integration
Schlüsselfragen zwischen Moskau und Minsk
Sabine Fischer, Janis Kluge, Astrid Sahm
Abstract in English
Abstract
Der Schlüssel zur Lösung der politischen Krise in Belarus liegt in Moskau. Der Kreml verfolgt nicht nur geopolitische Interessen. Er fürchtet auch, dass die Proteste in Belarus sich auf Russland auswirken. Aus diesem Grunde unterstützt er den Machterhalt des langjährigen Staatsoberhaupts Aljaksandr Lukašenka. Dieser vollzieht als Gegenleistung eine integrationspolitische Kehrtwende und gibt seine bisherige „Schaukelpolitik“ zwischen der EU und Russland auf. Im Falle der Bildung von gemeinsamen supranationalen Institutionen wäre Vladimir Putin nach zwei Jahrzehnten endlich am Ziel seiner Belarus-Politik. Ob die Rechnung aufgeht, ist allerdings ungewiss.
(Osteuropa 10-11/2020, S. 291304)