Demokratisch, prowestlich, rassistisch?
„Nationaldemokratische“ Putingegner in Russland
Abstract in English
Abstract
Unter Russlands Regimegegnern erfreuen sich die Nationaldemokraten zunehmender Beliebtheit. Die Wurzeln dieser Bewegung reichen tief in die russische Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts. Sie verbindet positive Vorstellungen von Demokratie und Marktwirtschaft mit ethnonationalen Positionen. Seit die Anhänger dieser Strömung den Antisemitismus überwunden haben, sind ihre Ideen anschlussfähig für rechte Liberale. Ein idealisiertes Bild des „klassischen“ Westens, Kritik am russländischen Modell des ethnischen Föderalismus, Mehrheitsdemokratie, Islam- und Migrationskritik – dies sind Elemente ihres Weltbilds. Demokratie ist ihr Ziel, die ethnischen Russen der demos, den sie meinen.
(Osteuropa 6/2020, S. 147164)