Autarkie und Selbstbestimmung
Tschechiens Energiepolitik im europäischen Spannungsfeld
Abstract in English
Abstract
Die tschechische Energiepolitik steht vor großen Herausforderungen. Heimische Braunkohle spielt nach wie vor eine große Rolle bei der Energieversorgung. Bei der Suche nach Alternativen bis zum endgültigen Kohleausstieg im Jahr 2038 setzt Tschechien vor allem auf die Kernkraft. Dies spiegelt einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Hinter diesem steht eine Abwägung der Prinzipien Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit. Erneuerbare Energien haben im Binnenland Tschechien nur ein begrenztes Potential und sind wegen eines teuren Fördermodells in Misskredit geraten. Importiertes Erdgas wird als Brückentechnologie an Bedeutung gewinnen, sein Einsatz soll aber aus sicherheitspolitischen Gründen nicht übermäßig wachsen.
(Osteuropa 4-6/2021, S. 313334)