Russlands Krieg gegen die Ukraine
Seit Februar 2022 führt Russland einen umfassenden Krieg gegen die Ukraine. Dies ist ein Angriff auf die Grundlagen von Frieden und Sicherheit in Europa. Der Osteuropa-Fokus bietet Hintergründe, Schlüsseltexte in deutscher Übersetzung, Analysen sowie Interviews zur Erklärung der Lage.
- Zelens’kyj gibt zentrales Kriegsziel auf
5.12.2024 Insgesamt ist es der Ukraine gelungen, die Angriffe an mehreren Abschnitten der Front etwas abzuschwächen. Bei Kupjans’k ist ihr sogar ein bemerkenswerter Erfolg geglückt. Dennoch ist die Lage in weiten Teilen heikel. Im Luftkrieg richten Raketen und Drohnen immer größeren Schaden an. Bis Jahresende werden neue westliche Luftabwehrsysteme, auch aus Deutschland, die Verteidigung des Landes entscheidend stärken. In der Ukraine setzen die russischen Geheimdienste eine neue Sabotagetaktik mit Bomben ein. In Russland geraten ausgerechnet die “Siloviki” finanziell unter Druck. Präsident Volodymyr Zelens’kyj sah sich in dieser Woche indes gezwungen, die militärische Wiederherstellung der Grenzen von 1991 infrage zu stellen. Bundeskanzler Olaf Scholz kommt nun eine Schlüsselrolle zu.
Weiterlesen - Putins rätselhafte neue Rakete
28.11.2024 Das russische Militär hat die Ukraine mit einer bisher unbekannten Rakete angegriffen. Experten erkennen darin eine Interkontinentalrakete, die mehrere Sprengköpfe sowie achtmal mehr Ladung tragen kann als eine Iskander-Rakete. Sie kann nur von den neuesten amerikanischen Raketenabwehrsystemen abgefangen werden, die in naher Zukunft sehr wahrscheinlich nicht an die Ukraine geliefert werden. Die größte Bedrohung für die Ukraine aus der Luft ist allerdings nicht diese neue von Putin „Orešnik“ getaufte Rakete, sondern es sind immer intelligentere Angriffsdrohnen und Drohnen-Attrappen. Auch an den wichtigsten Frontabschnitten, bei Kurachove, Kupjans’k sowie in Kursk, entwickelt sich die Lage für die Ukraine nachteilig. Der Skandal um gefälschte Eroberungen fordert mit einem „Helden Russlands“ ein hochrangiges Opfer. Nach Nordkorea könnte nun auch Südkorea Waffen für den Krieg liefern.
Weiterlesen - Zelens’kyj öffnet Büchse der Pandora im Luftkrieg
Zelens’kyj hat die Front besucht, was nie etwas Gutes bedeutet. Zudem hat er die Gerüchte über neue Präsidentschaftswahlen beendet. In Kursk verschlimmert sich die Lage der ukrainischen Truppen. Eine Kriegsreporterin beschreibt derweil das Elend der russischen Verwundeten an der Front, die von Russland allein gelassen werden. Ein russisches Kommando wurde entlassen, weil es die Einnahme ukrainischer Dörfer gefakt hat. Trotz aller Behauptungen und Erwartungen der ukrainischen und westlichen Nachrichtendienste sind noch immer keine Soldaten aus Nordkorea an der Front aufgetaucht. Allerdings zeichnet sich nun ab, wie die Nordkoreaner im Dezember in den Kampf eintreten könnten. Eine politische Entscheidung Zelens’kyjs führt zu einer neuen Eskalation im Luftkrieg.
Weiterlesen - Größte Geländegewinne für Russland seit Mitte März 2022
14.11.2024 Die Kämpfe um Kurachove und Pokrovs’k spitzen sich weiter zu, beide Städte trotzen aber noch den russländischen Truppen. Im Gebiet Kursk steht die Ukraine vor der schwierigen Entscheidung, rund 45 000 feindliche Soldaten außerhalb des eigenen Territoriums zurückzuhalten oder aber den Kampf bei Kurachove und Pokrovs’k zu verstärken. Neue Zahlen zeigen gleichzeitig, wie hoch die russländischen Verluste in Kursk sind. Zu den nordkoreanischen Soldaten, die in der Frontzone sein sollen, gibt es viele Berichte – von angeblicher Pornosucht über Alkoholexzesse und hochrangige Generäle bis zu ersten Gefallenen. Ein Video als Beweis dafür, dass sie wirklich dort sind, fehlt indes. Der Luftkrieg erlebt nach zwei Monaten verhältnismäßiger Ruhe eine neue Eskalation. Und die Russen setzen diverse neue und gefährliche Militärtechnik ein.
Weiterlesen - Beginn der Schlammperiode
7.11.2024 Das Wetter an der Front hat zu einer kurzen Verschnaufpause für die ukrainischen Streitkräfte geführt. An mehreren Abschnitten der Kampflinie rückt die Besatzungsarmee jedoch stetig vor. Bei Kurachove sollte die Ukraine darüber nachdenken, einen Gebietsverlust hinzunehmen, um die Frontlinie um 100 Kilometer zu verkürzen. Pokrovs’k bereitet sich bereits auf die Erstürmung der Stadt vor. Bei Kupjans’k werden eine Evakuierung der Bevölkerung und der Abzug militärischer Infrastruktur aus einem breiten Streifen erforderlich. 10 000 Nordkoreaner sollen in Kursk und Brjansk im Einsatz sein, Präsident Zelens’kyj versucht die Situation für sich zu nutzen. Beim Luftkrieg könnten von Katar vermittelte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine Erfolge zeitigen. Andererseits gibt es eine neue russländische Drohnengefahr und die Ukraine startet eine weitere Mobilisierungsrunde.
Weiterlesen - Desaströse Lage im südlichen Donbass
Die ukrainische Armee steht im südlichen Donbass vor ihrer schwersten Niederlage seit den ersten Kriegswochen. Sie hat seit Anfang August 1500 km² und zahlreiche wichtige Orte verloren. Russlands Vormarsch wird immer gefährlicher. Kann die Ukraine keine Reserven heranführen, ist die letzte Verteidigungslinie, die das Gebiet Dnipropetrovs’k und die Großstadt Zaporižžja vor direkten Angriffen schützen soll, in Gefahr.
Weiterlesen - Kurze Atempause
23.10.2024 Russland setzt im Donbass an verschiedenen Frontabschnitten die Angriffe fort. Der nach dem Fall von Vuhledar befürchtete rasche Vorstoß ist allerdings ausgeblieben. Die ukrainische Verteidigung ist stark geschwächt, doch auch das Offensivpotential der Okkupationsarmee ist begrenzt. Einer der Gründe ist Munitionsmangel: Die Angriffe der Ukraine auf Waffenlager und Rüstungsfabriken zeigen Wirkung. Nordkorea hat 10 000 Soldaten nach Russland beordert. Moskau wird sie voraussichtlich zum Objektschutz einsetzen, um Soldaten der eigenen Armee an die Front verlegen zu können.
Weiterlesen - Verstärkung dringend benötigt
9.10.2024 Die Ukraine gerät im südlichen Donbass immer weiter unter Druck. Die Truppen sind erschöpft, es fehlt an Reservekräften. Immer öfter gelingt es nach Rückzügen nicht mehr, eine neue Verteidigungslinie aufzubauen. Kann die ukrainische Armee in diesem Raum keine Verstärkung heranführen, könnte in nicht allzu ferner Zeit die Großstadt Zaporižžja in Gefahr geraten.
Weiterlesen - Der Fall von Vuhledar
2.10.2024 Der Ukraine drohen im Donbass große Gebietsverluste. Nach Avdijivka ist nun Vuhledar gefallen. Weitere Städte sind stark gefährdet. Die Armee hat wichtige Verteidigungsstellungen verloren und kann keine durchgehende Frontlinie mehr errichten. Rettung verspricht nur der bald einsetzende Herbstregen. Große Sorgen bereitet der Ukraine auch die immer größere Zahl an Drohnen und Gleitbomben, die Russlands Rüstungsindustrie produziert.
Weiterlesen - Lichterloh
24.9.2024 Die Lage der ukrainischen Armee im Donbass wird immer brenzliger. Insbesondere die Industriestadt Vuhledar ist in großer Gefahr. Mit dem Vorrücken der Besatzungstruppen geraten auch die ukrainischen Großstädte am Dnipro immer stärker unter Beschuss. Mit drei Angriffen auf große Munitionsdepots in Russland hat die Ukraine dem Aggressor empfindliche Schläge versetzt. Ob dafür neuartige Drohnen oder westliche Raketen eingesetzt wurden, ist unklar.
Weiterlesen - Goodwin-Gate
23.9.2024 Bei einem Sturmangriff im Donbass sind zwei bekannte und hochqualifizierte russländische Drohnenführer umgekommen. Dies hat eine Welle der Empörung unter Militärbloggern ausgelöst, die einen Einblick in den Zustand der Armee ermöglicht. Kommandeure verheizen qualifiziertes Personal an vorderster Front. Dies ist oft Teil eines grausamen Bestrafungssystems. Der Aufruhr war so groß, dass der Verteidigungsminister sich genötigt sah, eine Untersuchung einzuleiten. Doch es zeichnet sich ab, dass diese im Sande verläuft. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass die massiven Verluste bei der Offensive im Donbass Russlands Truppen stark ausgedünnt haben. Nicht nur die ukrainische Armee hat stark an Kampfkraft verloren.
Weiterlesen - Zangenbewegungen und Entlastungsangriffe
17.9.2024 Russland versucht die ukrainischen Truppen aus dem Gebiet Kursk zu vertreiben. Die Ukraine hat mit einem zweiten Vorstoß in das Gebiet geantwortet. Im Südosten des Donbass ist die Lage im Raum Vuhledar für die ukrainische Armee äußerst prekär. Die Besatzungstruppen versuchen die Verteidigungsanlagen mit einem Zangenangriff zu umgehen und die ukrainischen Truppen einzukesseln. Bei einem Gefangenenaustausch kamen 300 Kriegsgefangene frei, unter den 150 Ukrainern auch zahlreiche Frauen.
Weiterlesen - Gefahr nicht gebannt
10.9.2024 Die Ukraine hat den Vorstoß der Okkupationstruppen bei Pokrovs’k aufgehalten. In großer Bedrängnis ist sie nun allerdings im Raum Vuhledar. Dort droht auf einem größeren Frontabschnitt die Einkreisung von Verteidigungsanlagen. Im Gebiet Kursk sind die Kämpfe abgeflaut, die neue Frontlinie stabilisiert sich. Russland setzt seine massiven Luftangriffe fort.
Weiterlesen - Katastrophale Lage bei Pokrovs’k
3.9.2024 Die ukrainische Armee ist im Donbass in massiven Schwierigkeiten. Russland hat Truppen bei Pokrovs’k zusammengezogen und stößt dort an zahlreichen Stellen vor. Die Ukraine muss unerfahrene Soldaten in kaum zur Verteidigung vorbereitetem Gelände einsetzen. Große gesicherte Frontabschnitte südwestlich des Durchbruchs sind in Gefahr. Beide Kriegsparteien haben den Luftkrieg mit Angriffen sowohl auf Infrastruktur als auch auf Wohngebiete in Charkiv und Belgorod massiv ausgeweitet.
Weiterlesen - Ausdehnung ohne Entlastung
27.8.2024 Russlands Besatzungsarmee setzt ihren Vormarsch an den beiden wichtigsten Angriffsachsen im Donbass ungeachtet des ukrainischen Vorstoßes auf russländisches Territorium unvermindert fort. Mit Pokrovs‘k und Konstantynovka stehen zwei große ukrainische Städte in der Region vor dem Fall. Im Gebiet Kursk hat sich die Front weitgehend stabilisiert. Offen ist, ob die Ukraine mit neuen Angriffen an anderen Orten für Entlastung im Donbass sorgen kann. Im mit großer Härte geführten Luftkrieg zerstören beide Seiten weiter wichtige Infrastruktur des Gegners.
Weiterlesen - Prioritäten unverändert
20.8.2024 Der Vorstoß der ukrainischen Armee auf russländisches Territorium ist weitgehend zum Stehen gekommen. Russlands Führung versucht nicht, das verlorene Territorium rasch wieder unter Kontrolle zu bringen. Oberste Priorität Moskaus bleibt vorerst die Besetzung des gesamten Donbass. Dort verschlechtert sich die Lage der ukrainischen Truppen weiter.
Weiterlesen - Strategische Initiative
13.8.2024. Die Ukraine hat in der zweiten Augustwoche 2024 die strategische Initiative ergriffen. Die Armee hat Russlands Grenzbefestigungen im Gebiet Kursk auf einer Breite von fast 60 Kilometern überwunden oder umgangen und ist tief auf russländisches Territorium vorgedrungen. Bei den Moskauer Truppen herrscht Chaos und Planlosigkeit. Russland muss mindestens 35 000 Mann in das Gebiet Kursk verlegen, um den ukrainischen Vorstoß unter Kontrolle zu bringen. Bislang hat der Vorstoß der Ukraine jedoch nicht die erhoffte Entlastung an anderen Frontabschnitten gebracht.
Weiterlesen - Vorstoß der ukrainischen Armee in das Gebiet Kursk
8.8.2024. Die ukrainische Armee hat eine neue Front eröffnet und ist in das russländische Gebiet Kursk vorgestoßen. Sie hat ein tiefes Loch in die Verteidigungsanlagen an der Grenze gerissen, ist 30 Kilometer vorgerückt und hat zwei Kreisstädte eingenommen. Weitere Städte könnten folgen, darunter Kurčatov, wo sich das AKW Kursk befindet. Kann die Ukraine das eroberte Territorium halten – es handelt sich bereits um rund ein Viertel des Gebiets Kursk – ist dies ein erhebliches Faustpfand bei möglichen Verhandlungen über die Rückgabe der von Russland okkupierten ukrainischen Gebiete.
Weiterlesen - „Wie von der Kette gelassen“
6.8.2024 Die Lage der ukrainischen Armee im Donbass wird immer kritischer. Das gesamte Verteidigungssystem im Südwesten des Gebiets Donec’k droht zusammenbrechen. Nur ein mit Drohnen, Mörsern und Artillerie geschaffener Sperrgürtel verhindert einen noch rascheren Durchbruch der Moskauer Besatzungstruppen. Im russländischen Gebiet Kursk hat die Ukraine einen Entlastungsangriff gestartet, Ausmaß und Ergebnis sind offen.
Weiterlesen - Wie ein Krebsgeschwür
30.7.2024 Die Lage der ukrainischen Armee hat sich in der letzten Juliwoche 2024 an mehreren Frontabschnitten weiter verschlechtert. Insbesondere im Gebiet Donec’k ist die Situation äußerst kritisch. Beide Seiten setzen den Luftkrieg fort. In der Ukraine häufen sich Anschläge auf Armeefahrzeuge, in Russland geraten weitere ehemalige hochrangige Beamte des Verteidigungsministeriums ins Visier der Strafverfolgungsbehörden.
Weiterlesen - Wachsende ukrainische Not
24.7.2024 Russland setzt seine Angriffe im Osten der Ukraine mit unverminderter Härte fort. Die ukrainische Armee ist insbesondere im Gebiet Donec’k unter starkem Druck und wird schrittweise zurückgedrängt. Es handelt sich jedoch weiter um kleinräumige Gebietsverluste. Auch den Luftkrieg setzen beide Seiten fort.
Weiterlesen - Perpetuierter Zermürbungskrieg
15.7.2024 Russland kann trotz kaum noch vorhandenen Offensivpotentials am Boden weiter langsame Geländegewinne erzielen. Dass keine entscheidenden Durchbrüche zu erwarten sind, veranlasst Moskau jedoch nicht zur Änderung seiner Kriegsziele. Vielmehr soll die Ukraine rücksichtslos mit Luftangriffen zermürbt werden. Tatsächlich verschlechtert sich die Lage der ukrainischen Luftabwehr immer weiter. Die nach dem Angriff auf das Kiewer Kinderkrankenhaus auf dem NATO-Gipfel publik gemachten Lieferpläne stellen jedoch eine Besserung der Lage in Aussicht.
Weiterlesen - Kriegsverbrechen Ochmatdyt
8.7.2024 Die ukrainischen Truppen müssen sich im Donbass zurückziehen. Russlands Streitkräfte bereiten für den Spätherbst eine große Offensive vor. Bei einem massiven Luftangriff auf Kiew am 8. Juli trifft ein russländischer Marschflugkörper das größte Kinderkrankenhaus der Ukraine Ochmatdyt – ein weiteres Kriegsverbrechen der Aggressoren. Ungeachtet dessen wächst die Kriegsmüdigkeit. Täglich versuchen sich 200 ukrainische Wehrpflichtige der Einziehung durch Flucht zu entziehen.
Weiterlesen - Bedrängnis und Aussicht auf Besserung
26.6.2024 Russland kann an den verschiedenen Fronten im Norden und Osten der Ukraine trotz Übermacht keine großen Erfolge erzielen. An verschiedenen Frontabschnitten im Donbass ist die Lage der ukrainischen Armee jedoch heikel. Dies führt zu Spannungen und Schuldzuweisungen. Russland hat einen erheblichen Teil der konventionellen Kraftwerke der Ukraine sowie des Stromnetzes zerstört, fast täglich kommt es zu Notabschaltungen. Aussicht auf Besserung verspricht die Lieferung westlicher Luftabwehrsysteme, die in Gang gekommen ist. Vorrangiges Ziel sind neben Raketen die russländischen Kampfbomber, die schwere Gleitbomben auf Städte, Industrieanlagen und ukrainische Stellungen an der Front abwerfen.
Weiterlesen - Tödliche Stabilität
17.6.2024 An zahlreichen Abschnitten der 1000 Kilometer langen Front im Osten der Ukraine wird heftig gekämpft. Die russländische Besatzungsarmee kann kaum voranrücken, im Gebiet Charkiv ist die Ukraine zum Gegenangriff übergegangen. Gefahr für die Ukraine könnte von einem möglichen Angriff auf das Gebiet Sumy ausgehen. Grundsätzlich fehlt es beiden Seiten nach hohen Verlusten an Reserven für Offensivoperationen. Der zur Zermürbung des Gegners geführte Luftkrieg geht weiter.
Weiterlesen - Viel Schatten, ein wenig Licht
5.6.2024 Die ukrainische Armee hat kaum noch Reserven. Sie hat Russlands Angriff auf das Gebiet Charkiv zwar aufhalten können, die Probleme an anderen Frontabschnitten wachsen jedoch. Einen weiteren gefährlichen Durchbruch der Okkupationsarmee gibt es zwar noch nicht, aber die Erschöpfung der ukrainischen Truppen ist erkennbar. Die Erlaubnis, westliche Waffen gegen militärische Ziele auf russländischem Territorium einsetzen zu können, verspricht eine leichte Verbesserung der Lage. Im Luftkrieg geht der Schlagabtausch weiter, die Ukraine steht angesichts der fortschreitenden Zerstörung von Kraftwerken sowie des Stromnetzes vor schwierigen Abwägungen.
Weiterlesen - Mit harten Bandagen
28.5.2024 Russlands Angriff auf das Gebiet Charkiv ist gescheitert. Die ukrainische Verteidigung hat die Besatzungstruppen gestoppt, die zentralen Ziele wurden nicht erreicht. Auch an allen anderen Frontabschnitten kann Russland trotz heftiger Angriffe nur minimale Geländegewinne erzielen. Moskau setzt auf einen Abnutzungskrieg. Diesen führt es mit immer größerer Luftüberlegenheit. Die Ukraine fordert daher mehr Luftabwehrsysteme und die Erlaubnis, mit westlichen Waffen Kampfflugzeuge und militärische Infrastruktur in russländischem Luftraum und auf russländischem Boden angreifen zu können. Um den zögerlichen Westen dazu zu bewegen, kämpft Kiew mit harten Bandagen.
Weiterlesen - Vormarsch vorerst gestoppt
22.5.2024 Der Ukraine ist es gelungen, ein weiteres Vordringen der russländischen Okkupationstruppen im Gebiet Charkiv zu verhindern. Auch an anderen Frontabschnitten konnte Russland keine neuen relevanten Geländegewinne verzeichnen. Die ukrainische Führung fürchtet jedoch, dass Russland bald mit einem weiteren Angriff von Norden versuchen könnte, die Stadt Charkiv und den gesamten Nordosten des Landes abzuschneiden. Um dem zuvorzukommen, benötigt die Ukraine dringend neue Soldaten. Doch immer mehr Männer entziehen sich der Einberufung in die Armee.
Weiterlesen - Eine neue Front im Gebiet Charkiv
15.5.2024 Russland hat mit einem Angriff auf das Gebiet Charkiv eine neue Front eröffnet. Für eine Belagerung der Millionenstadt Charkiv reichen die zusammengezogenen Kräfte bei weitem nicht. Zweck des Angriffs ist ein Vorstoß in Richtung Süden auf die Stadt Kupjans’k und von dort in den Norden des Gebiets Donec’k. Westlich von Avdijivka gerät die ukrainische Armee in immer größere Probleme. Im Luftkrieg liefern sich beide Seiten einen permanenten Schlagabtausch mit Angriffen auf Kraftwerke und Raffinerien. Entscheidend für den Ausgang des Kriegs bleibt, ob die westlichen Staaten das Schwungrad ihrer Rüstungsindustrie in Gang bringen, bevor der Ukraine die Kraft zur Verteidigung ausgegangen ist.
Weiterlesen - Gefährlicher Durchbruch im Donbass
30.4.2024. Russlands Armee hat in der letzten April-Woche 2024 nach monatelangen verlustreichen Angriffen auf die ukrainischen Verteidigungsstellungen erstmals die Frontlinie durchstoßen. Die ukrainischen Streitkräfte sind an dieser Stelle nördlich von Avdijivka in höchster Not, es droht eine örtliche Einkesselung oder ein rascher Vorstoß der Okkupationstruppen um bis zu 20 Kilometer. Während der massive Einsatz von Drohnen die Kriegsführung an der Front stark verändert hat, setzen zugleich beide Seiten den Luftkrieg mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Infrastruktureinrichtungen des Gegners im rückwärtigen Raum fort. Die Lieferung westlicher Luftabwehrsysteme an die Ukraine bleibt weit hinter dem Notwendigen zurück. Ein Angriff auf die Krimbrücke ist jedoch mit der Lieferung von ATACMS-Raketen mit großer Reichweite aus den USA näher gerückt.
Weiterlesen - Handlungsbedarf
15.4.2024. Die Ukraine steht unter massivem Druck. Am Boden setzen die russländischen Okkupationstruppen die Offensive im Donbass fort. Sie kommen allerdings nur langsam voran, ein Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung droht noch nicht. Änderungen am Mobilmachungsgesetz zeigen aber, wie heikel die Lage ist. Besonders kritisch ist die Situation bei der Luftverteidigung. Der Ukraine gehen die Abfangraketen aus, Russland konnte mit Angriffen auf Kraftwerke und Umspannstationen eine weitaus größere Zerstörung verursachen als bei früheren Attacken. Erst jetzt kommt neue westliche Hilfe langsam in Gang.
Weiterlesen - Vormarsch, Verluste, Vernichtung
9.4.2024. Russlands Okkupationstruppen rücken im Osten der Ukraine weiter langsam vor. Sie erleiden dabei jedoch massive Verluste. Die Lage ist heikel für die durch Munitions- und Truppenmangel geschwächte ukrainische Verteidigung. Für einen Durchbruch und anschließenden raumgreifenden Vormarsch fehlt es den Besatzern an Offensivkapazitäten. Stattdessen hat sich Russland auf die Zerstörung ukrainischer Kraftwerke und Umspannwerke mit Raketen sowie einen rücksichtslosen Beschuss der grenznahen Millionenstadt Charkiv verlegt.
Weiterlesen - Massiver Luftkrieg und das Dilemma der Mobilmachung
25.3.2024. Russland rückt im Osten der Ukraine unter massiven Kämpfen weiter langsam vor. Überschattet wurden die Ereignisse an der Front in der dritten Märzwoche jedoch von schweren Luftangriffen auf die Ukraine. Trotz schwerer Schäden und großflächigem Stromausfall bleibt deren Wirkung gering. Die größte Gefahr für die Ukraine ist der Mangel an Soldaten. Setzt sie das Wehralter herab, muss sie mit heftigen Protesten vor allem von Müttern der neu Einberufenen rechnen.
Weiterlesen - Belgorod und Nižnij Novgorod
18.3.2024. Einheiten der ukrainischen Fremdenlegion haben russländisches Staatsgebiet angegriffen. Die Aktion war militärisch wie propagandistisch ein Misserfolg. Vielversprechender sind die Drohnenangriffe auf Raffinerien. An der Front ist die Lage unverändert schwierig für die Ukraine. Insbesondere der Mangel an Luftabwehrraketen macht der Armee schwer zu schaffen.
Weiterlesen - Fortsetzung des Abnutzungskampfs
11.3.2024. Der befürchtete Zusammenbruch der ukrainischen Front bei Avdijivka ist ausgeblieben. Russlands Vormarsch konnte fürs Erste gestoppt, die Verteidigungslinie ausgebaut werden. Die Ukraine leidet jedoch vor allem unter einem erheblichen Mangel an Flugabwehrraketen. Russland kann mittlerweile hochwertige Ziele im frontnahen Rückraum aufklären und zerstören. Aber auch Russland hat Nachschubprobleme, die die Ukraine mit Angriffen auf Rüstungsfabriken zu verschärfen sucht.
Weiterlesen - Massive Bodenangriffe
6.3.2024. Russland greift auf breiter Front ukrainische Stellungen an. Der ukrainischen Armee fehlt es an Artilleriemunition und Luftabwehrgeschützen, sie ist gezwungen, sich in Abwehrkämpfen langsam zurückzuziehen. Ein großer Durchbruch ist der Besatzungsarmee jedoch nicht gelungen. Die prekäre Lage der Ukraine zwingt den Westen zum Nachdenken über seine Unterstützung. Der französische Präsident hat erstmals davon gesprochen, dass die Entsendung von Bodentruppen nicht ausgeschlossen werden dürfe. Tatsächlich könnten westliche Soldaten wichtige Aufgaben in der Ukraine übernehmen, ohne an der Front unmittelbar in das Kampfgeschehen involviert zu sein.
Weiterlesen - Entlassung statt Entlastung
15.2.2024. Der Munitionsmangel bei der ukrainischen Armee ermöglicht es den russländischen Besatzungstruppen, an mehreren Frontabschnitten langsam vorzurücken. Die weitgehend zerstörte Stadt Avdijivka ist nur noch schwer zu halten, auch Vuhledar ist in Gefahr. Strategische Bedeutung haben solche Geländeverluste nicht. Der Nachfolger des ukrainischen Oberkommandierenden Zalužnyj, der wegen der erfolglosen Gegenoffensive des Jahres 2023 entlassen wurde, steht gleichwohl vor einer schwierigen Aufgabe. Beide Kriegsparteien setzen ihre Luftangriffe auf Raffinerien und Treibstofflager im Hinterland des Gegners fort.
Weiterlesen - Ins Schwarze
23.1.2024. Die Ukraine hat in der 100. Kriegswoche zwei große Erfolge im Luftkrieg erzielt. Der Abschuss eines russländischen AWACS-Flugzeugs schwächt die Luftraumüberwachung des Gegners empfindlich. Ein Drohnenangriff auf das Erdgasterminal im Hafen Ust‘-Luga bei Petersburg hat gezeigt, dass auch dieser Exportumschlagplatz nicht mehr sicher ist. Doch die Versuche, mit einem neuen Gesetz mehr Soldaten in die Armee zu bringen, sind im Parlament gescheitert. Dabei braucht die ukrainische Armee dringend neue Soldaten, wenn die Bodenverhältnisse es Russland ab Mai gestatten, eine Sommeroffensive zu starten.
Weiterlesen - Schlag auf Schlag
8.1.2024. Stillstand an der Front, hohe Dynamik im Luftkrieg dieses Muster prägt den Krieg in der Ukraine seit vielen Monaten. Es hat sich in den beiden Wochen um den Jahreswechsel 2023/2024 erneut bestätigt. Am Boden geht die Abnutzungsschlacht weiter, bei der beide Seiten Soldaten und Material verlieren, ohne Aussicht auf substantielle Erfolge zu haben. Russland und die Ukraine wollen die materielle und psychische Erschöpfung des Gegners im Luftkrieg erreichen. Der Rüstungswettlauf bei Drohnen und Raketen ist in vollem Gang. Ohne Ausweitung der westlichen Unterstützung wird die Ukraine ihn verlieren.
Weiterlesen - Der Krieg in der Ukraine 2023
3.1.2024. Die Ukraine wollte im Jahr 2023 mit einer Gegenoffensive den Aggressor Russland aus dem Land drängen. Dies ist nicht gelungen. Die Befreiung des Südostens und der Krim liegt in weiter Ferne, noch weniger Aussicht gibt es auf die Rückeroberung des Donbass. Statt dessen ist Russland wieder in die Offensive gegangen. Aussicht auf einen Waffenstillstand gibt es daher keinen. Die Ukraine, der es an Soldaten und Material mangelt, wird somit im Jahr 2024 einen Abwehrkrieg führen müssen. Die ukrainische Führung steht vor der Aufgabe, die Rüstungsproduktion zu erhöhen, die wehrfähigen Männer zum Dienst in der Armee zu motivieren und sich der westlichen Unterstützung zu versichern. Nur dann kann die Ukraine 2025 eine neue Offensive starten.
Weiterlesen - Verschleißerscheinungen
18.12.2023. Russland setzt an mehreren Stellen der Front die Angriffe fort und macht weiter unter hohen Verlusten kleine Geländegewinne. In der Ukraine wird unter dem Stichwort „Strategiewechsel“ eine Anpassung der Kriegsziele an die schlechte Lage diskutiert. Gleichzeitig wird eine Ausweitung der Wehrpflicht auf Frauen diskutiert. Der schwindenden Hoffnung in einem Abnutzungskrieg, in dem Russland mittlerweile in jeglicher Hinsicht überlegen scheint, wird die Aussicht auf den Aufbau einer eigenen Drohnenproduktion entgegengesetzt.
Weiterlesen - Dynamik des Stillstands
13.12.2023. In der Ukraine hat sich das Eingeständnis durchgesetzt, dass die Gegenoffensive gescheitert ist. Die schwierige Lage trägt zur Formulierung eines neuen Leitziels bei: Verteidigung der gehaltenen Gebiete. Gleichzeitig ist klar, dass Russland weiter angreift und die Ukraine den Krieg gar nicht beenden kann. Mit Zwangsrekrutierungen wird versucht, die erschöpfte Armee wieder wehrfähiger zu machen. In Moskau hat Putin eine „Kandidatur“ für eine weitere Amtszeit angekündigt. Sein „Wahlversprechen“: der Sieg im Krieg.
Weiterlesen - Die Ukraine in prekärer Lage
5.12.2023. Die Gegenoffensive der Ukraine ist gescheitert und Russland ist an allen wichtigen Frontabschnitten zu neuen Angriffen übergegangen. Die Ukraine musste daher die Strategie wechseln und setzt nun auf den Ausbau von Verteidigungsstellungen. Gleichzeitig hat sie große Probleme bei der Rekrutierung neuer Soldaten.
Weiterlesen - Am anderen Ufer
13.11.2023. Der Ukraine ist es erstmals gelungen, gepanzerte Fahrzeuge über den Dnipro zu bringen. Gelingt es ihr, den Brückenkopf im Gebiet Dnipropetrovs’k zu halten und zu erweitern, eröffnen sich Chancen für eine neue Gegenoffensive im Winter. An anderen Stellen der Front gibt es keine Bewegung mehr. Im Luft- und Seekrieg hat die Ukraine weiter Erfolg bei der Zerstörung von Schiffen in Häfen auf der Krim. Das Abfangen von Raketen und Drohnen wird jedoch immer schwieriger, da Russland mit einfachen Mitteln technisch aufrüstet.
Weiterlesen - Schwierigkeiten im Donbass, Hoffnung am Dnipro
31.10.2023. Im Donbass zeichnet sich ab, dass die Ukraine die Stadt Avdijivka aufgeben muss. Das Szenario ähnelt dem Fall von Bachmut. Dort erlitt Russland schwere Verluste, nahm aber nach monatelangen Kämpfen ein großes Industriezentrum ein. Die Ukraine hat die Gegenoffensive im Gebiet Zaporižžja weitgehend eingestellt. Hoffnung besteht noch, dass sie die Brückenköpfe am linken Ufer des Dnipro im Gebiet Cherson ausweiten kann. Beide Armeen haben immer größere Schwierigkeiten, neue Soldaten für Offensiven zu rekrutieren.
Weiterlesen - Brückenköpfe und Abraumhalden
24.10.2023. Die Ukraine hat im Gebiet Cherson kleinere Erfolge zu verzeichnen. Es ist ihr gelungen, die Zahl der Brückenköpfe am linken Ufer des Dnipro zu erhöhen. Von diesen aus könnte sie eine neue Gegenoffensive eröffnen. Russlands Angriff bei Avdijivka hat zu äußerst hohen Verlusten geführt und ist gescheitert.
Weiterlesen - Die Vertreibung der Schwarzmeer-Flotte
10.10.2023. Die Ukraine hat Russland mit systematischen Angriffen dazu gezwungen, große Teile der Schwarzmeer-Flotte aus Sevastopol abzuziehen. Dies eröffnet der Ukraine neue Möglichkeiten im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meers. Am Boden sind hingegen die Aussichten auf einen ukrainischen Durchbruch im Jahr 2023 weiter gesunken. Im Luftkrieg macht sich der Munitionsmangel der ukrainischen Abwehrkräfte bemerkbar, bei Russlands unverminderten Angriffen sind insbesondere im Gebiet Charkiv sehr viele Zivilisten ums Leben gekommen.
Weiterlesen - Stellungskrieg und Deutungskampf
26.9.2023. Die Ukraine hat faktisch die Kontrolle über das nordwestliche Schwarze Meer übernommen und kann immer mehr wichtige Ziele auf der Krim aus der Luft zerstören. Am Boden bleiben ihr solche Erfolge versagt. Die Offiziellen betreiben Erwartungsmanagement. Damit die Hoffnung nicht versiegt, aber auch keine erneute Enttäuschung aufkommt, setzen sie die Minimalziele für die verbleibenden Wochen der Gegenoffensive des Jahres 2023 herunter.
Weiterlesen - Fortsetzung des Abnutzungskrieges
21.9.2023. Die Ukraine greift weiter mit Erfolg Schiffe der russländischen Schwarzmeer-Flotte und militärische Infrastruktur auf der Krim an. Russland verliert moderne Flugabwehrsysteme und immer mehr Schiffe. Beide Seiten setzen nach einer kurzen Pause den Drohnenkrieg mit unverminderter Intensität fort. Am Boden hat sich der Frontverlauf kaum verändert, der Ukraine ist es allerdings südlich von Bachmut gelungen, Russland erhebliche Verluste beizufügen.
Weiterlesen - Die ukrainische Gegenoffensive im August 2023
6.9.2023. Die Ukraine hat auch im dritten Monat ihrer Gegenoffensive keinen entscheidenden Durchbruch erzielt. Auch Russlands Versuche zur Eroberung weiterer Landstriche sind gescheitert. Es zeichnet sich ab, dass es bis zum Beginn des Herbstregens keine wesentliche Änderung der Lage mehr geben wird. Anders im See- und Luftkrieg. Die Ukraine setzt mittlerweile so erfolgreich Seedrohnen ein, dass sie die Kontrolle über den gesamten nordwestlichen Teil des Schwarzen Meers übernommen hat. Auch die ukrainischen Drohnenangriffe auf militärische Einrichtungen in Russland haben stark zugenommen und führen immer öfter zu Erfolg.
Weiterlesen - Abnutzungskrieg
6.9.2023. Das Kiewer Razumkov-Zentrum bilanziert in einer Studie die Verluste der russländischen und der ukrainischen Armee. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Ukraine langfrisitg überlegen ist. Osteuropa fasst die wesentlichen Aspekte der Studie zusammen
Weiterlesen - Das Kernkraftwerk Zaporižžja
14.8.2023. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ist der erste zwischenstaatliche Krieg in der Menschheitsgeschichte, in dem zivile Atomanlagen angegriffen wurden. Das von Russland besetzte Kernkraftwerk Zaporižžja ist Kriegsschauplatz und Testfall für die Reaktorsicherheit unter Kriegsbedingungen. Es ist repräsentativ für die Sicherheit der anderen baugleichen Kernkraftwerke in der Ukraine. In Zaporižžja kam es infolge der Kriegshandlungen zu zahlreichen anormalen Betriebssituationen. Die Belegschaft muss unter dem Terror der Besatzer die Sicherheit der Anlage gewährleisten. Notsituationen verliefen bislang glimpflich. Doch die Sorge besteht, dass es in Zaporižžja zu einem großen Reaktorunfall kommt. Die Angst vor einem solchen Unfall ist auch ein Instrument der hybriden Kriegsführung.
Weiterlesen - Durchbruchversuche, Luftangriffe, Verhaftungswelle
26.7.2023. Die schweren Kämpfe an zahlreichen Frontabschnitten gingen auch in der dritten Juliwoche weiter. Keine der beiden Seiten konnte größere Geländegewinne erzielen. Dazu trägt auch die Streumunition bei, die nun auch von der Ukraine eingesetzt wird. Erfolge erzielt die Ukraine mit Angriffen auf militärisch relevante Infrastruktur wie die Krimbrücke. Russland hat im Gegenzug – aus Rache oder im Zusammenhang mit dem Ausstieg Moskaus aus dem Getreideabkommen – Hafenstädte im Süden der Ukraine massiv mit Raketen angegriffen. In Russland gehen die Verhaftungen und Entlassungen nach dem Wagner-Aufstand weiter.
Weiterlesen - Gegenoffensive eingestellt
18.7.2023. In den ersten beiden Juliwochen haben sich die Kämpfe in der Ukraine an vielen Stellen der Front intensiviert. Und doch ist offensichtlich, dass Kiew die Gegenoffensive nach militärischen Misserfolgen im Juni faktisch eingestellt hat. Bemerkenswert ist, dass die ukrainische Gesellschaft, die sich über Monate auf die Rückeroberung der zu Beginn der russländischen Großinvasion verlorenen Gebiete eingeschworen hatte, dies ohne Murren hingenommen hat. Es sind sogar erste Anzeichen eines Umdenkens zu beobachten. Die Frage der Zukunft wird sein, ob die Ukraine zwecks NATO-Beitritt oder verlässlicher Sicherheitsgarantien für das von ihr kontrollierte Territorium das Ziel einer militärischen Rückeroberung der okkupierten Gebiete aufgibt und auf eine Wiedervereinigung zu einem späteren Zeitpunkt hofft. Andernfalls steht eine Fortsetzung des Abnutzungskriegs bevor, in dem trotz erheblicher Schwächung auch der russländischen Armee unklar ist, woher die Ukraine die benötigten Ressourcen nehmen soll.
Weiterlesen - Erste Erfolge, ausbleibender Durchbruch
3.7.2023. Die Ukraine kann vier Wochen nach dem Beginn ihrer Gegenoffensive an mehreren Frontabschnitten im Osten und im Süden erste größere Geländegewinne melden. Von einem Durchbruch durch die russländischen Verteidigungslinien kann allerdings noch keine Rede sein. Riesige Minenfelder, Luftüberlegenheit des Gegners, besser organisiert auftretende russländische Truppen sowie Munitionsmangel und schlechtes Wetter sind die Gründe. Die Zeit läuft gegen die Ukraine.
Weiterlesen - An allen Fronten
27.6.2023. Der Aufstand der Wagner-Gruppe ist nach einem Tag abgeblasen worden. Was den Chef der Wagner-Truppen zu dem Aufstand bewegt hatte, wie die Einigung zur Beendigung des Aufstands zustande kam und welche politischen Folgen dieser haben wird, ist unklar. Fest steht, dass die Einnahme von Rostov am Don und der Vormarsch in Richtung Moskau die Schwäche der russländischen Armee und der Sicherheitskräfte offenbart hat. Zwischen der Front und der Hauptstadt gibt es keine Einheiten, die eine Kolonne schwerbewaffneter Kämpfer stoppen kann. Allerdings konnte die Ukraine die Situation nicht nutzen. An der Front herrscht nach dem Scheitern der ursprünglichen Pläne für eine Gegenoffensive weitgehend Stillstand mit nur minimalen Geländegewinnen. Einen Erfolg verbuchte die Ukraine mit der Beschädigung einer wichtigen Brücke von der Krim auf das Festland. Im Gegenzug setzt Russland die Raketenangriffe auf die Ukraine mit unverminderter Härte und neuem Nachschub fort, was die ukrainische Flugabwehr immer mehr an ihre Grenzen bringt.
Weiterlesen - Gescheiterter Plan für die Gegenoffensive
21.6.2023. Die ukrainische Gegenoffensive läuft seit mehr als zwei Wochen. Kiew hat über acht Monate bedeutende Ressourcen angehäuft, Soldaten wie Gerät. Die Ukraine hat einen sehr klugen Plan gefasst und dessen Umsetzung konsequent vorbereitet. Und doch ist das Vorhaben gescheitert, bevor es überhaupt richtig begonnen hat – zumindest in der Form, wie es ursprünglich geplant war.
Weiterlesen - "Eine schwere, aber unerlässliche Entscheidung"
Sergej Karaganov gehört zum außenpolitischen Establishment in Russland. Nun fordert er den Einsatz von Atomwaffen, um die Ukraine zu besiegen, ihre Unterstützer abzuschrecken und den Niedergang des „kollektiven Westens“ zu beschleunigen. Der Text ist ein Beispiel für die grassierende Radikalisierung der politischen Elite. Wir dokumentieren ihn in deutscher Übersetzung.
Weiterlesen - Der Beginn der ukrainischen Gegenoffensive
13.6.2023. Die ukrainische Gegenoffensive hat begonnen. Angriffe im Gebiet Belgorod bei Bachmut dienen dazu, von dem geplanten zentralen Vorstoß im Gebiet Zaporižžja abzulenken. Die ersten Angriffe auf die vordersten Verteidigungslinien der russländischen Besatzungstruppen waren wenig erfolgreich. Die russländische Armee hat mit der Sprengung des Kachovka-Staudamms ein Übersetzen der ukrainischen Truppen über den Dnipro erschwert und die folgende Umweltkatastrophe in Kauf genommen. Der Konflikt zwischen der regulären russländischen Armee und der Wagner-Gruppe geht weiter.
Weiterlesen - Ausweitung der Front
5.6.2023. Die Ukraine hat im Gebiet Belgorod eine neue Front eröffnet. Sie beschießt grenznahe Städte und Siedlungen, dringt mit Kommandounternehmen auf russländisches Gebiet vor und hat sich dort an einer Stelle festgesetzt. Die geschwächte russländische Armee sieht sich gezwungen, Einheiten herbeizuführen, um ein tieferes Vordringen in die Gebietshauptstadt oder den rückwärtigen Raum der Front im Gebiet Luhans’k zu verhindern. Gleichzeitig intensivieren beide Seiten den mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen geführten Luftkrieg.
Weiterlesen - Die Osteuropa-Themenhefte zum Krieg
Osteuropa hat seit Russlands Überfall auf die Ukraine mehrere Bände mit Beiträgen zu Ursachen, Auswirkungen und Folgen des Kriegs für die gesamte Region veröffentlicht. Die immer autoritärere Politik im Innern und die immer aggressivere Außenpolitik des Moskauer Regimes beobachten wir seit vielen Jahren. Ebenso den demokratischen Aufbruch in der Ukraine. Hefte in Auswahl
Weiterlesen - Geringe Mittel, großer Effekt
30.5.2023. Die ukrainische Gegenoffensive hat noch immer nicht begonnen. Mit dem Vordringen eines kleinen Trupps ins russländische Gebiet Belgorod hat die Ukraine Russland jedoch gezwungen, die äußerst knappen Reserven an Soldaten, Fahrzeugen und Munition für die Sicherung und Verteidigung eines noch größeren Front- und Grenzabschnitts einzusetzen. Gleichzeitig setzten beide Seiten die Luftschläge gegen Fabriken und Nachschubwege tief im Hinterland des Gegners fort. Kiew hat mehrere Nächte mit massiven Angriffswellen erlebt.
Weiterlesen - Bachmut – Bilanz einer sinnlosen Schlacht
22.5.2023. Fast acht Monate dauerte die Schlacht um Bachmut. Russland hat einen totalen Pyrrhussieg errungen. Mehrere zehntausend Soldaten wurden geopfert und eine unermessliche Menge an Artilleriemunition eingesetzt. Nun haben die Wagner-Truppen die von ihnen völlig zerstörte Stadt unter ihre Kontrolle gebracht. Doch dies eröffnet Russland keinerlei strategische Option.
Weiterlesen - Alle Zeichen auf Sturm
8.5.2023. Die ukrainische Offensive zur Befreiung besetzter Territorien im Osten und Südosten des Landes steht unmittelbar bevor. Darauf deuten vor allem die Luftangriffe auf Versorgungslinien der Besatzungstruppen hin. Russland evakuiert Besatzungsbehörden und Zivilisten aus dem Gebiet Zaporižžja. Drohnenangriffe, Anschläge und Sabotageaktionen tief in russländischem Gebiet verstärken die Unsicherheit. Die Spannung zeigt sich am offenen Konflikt zwischen dem Chef der „Wagner“-Truppen Prigožin und dem Moskauer Verteidigungsministerium.
Weiterlesen - Keine Ruhe vor dem Sturm
2.5.2023. Russlands Winteroffensive ist gescheitert. Unter hohen Verlusten wurden minimale Geländegewinne erzielt. Mittlerweile sind alle Ressourcen erschöpft. Die Ukraine bereitet hingegen eine Frühjahrsoffensive vor. Die Armee hat Brückenköpfe am linken Dniproufer geschaffen und mit Drohnenangriffen Treibstofflager des Gegners zerstört. Doch auch Kiew bereitet die Bevölkerung darauf vor, dass die anstehende Offensive kaum zur Befreiung aller besetzten Gebiete führen wird.
Weiterlesen - Zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Militärischer Lagebericht von Nikolay Mitrokhin aus der 56. Kriegswoche (16.-23.3.2023)
Weiterlesen - Winteroffensive ausgefallen
28.2.2023. An der Front im Osten der Ukraine gibt es seit Wochen nahezu keine Bewegung mehr. Doch diese Stabilisierung der Frontlinie bedeutet keineswegs, dass keine Kämpfe stattfänden. Vielmehr setzt Russland seine nahezu erfolglosen Angriffe fort, die einen hohen Blutzoll auf beiden Seiten kosten. Die erwartete große Winteroffensive ist jedoch ausgefallen und wegen der schweren Böden in den nächsten Monaten ist bis Mai nicht mehr mit Großangriffen zu rechnen. Dann entscheidet sich, welche Seite den gegenwärtigen akuten Munitionsmangel überwunden hat. Vieles spricht dafür, dass dies die Ukraine sein wird und dass die Moskauer Führung sich dessen bereits bewusst ist.
Weiterlesen - Krieg und Verhandlungen
Russlands Krieg setzt seinen Krieg gegen die Ukraine auch ein Jahr nach dem Überfall unvermindert fort. Keine der beiden Seiten kann nach heutigem Stand ihre Kriegsziele erreichen. Gleichwohl hat weder Kiew noch Moskau diese aufgegeben. Verhandlungen sind daher aktuell unwahrscheinlich. Nur wenn die Ukraine durch ihre Verbündeten militärisch so gestärkt wird, dass sie die geplante Frühjahrsoffensive Russlands zurückschlagen kann, wird sich Raum für Verhandlungen öffnen. Bei diesen muss es zunächst um einen Waffenstillstand und dessen Kontrolle gehen, später auch um die Zugehörigkeit der besetzten Gebiete in der Ukraine. Ziel ist die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine im Rahmen einer neuen europäischen Sicherheitsordnung. Dazu bedarf es der Vertrauensbildung, Verhandlungen auf mehreren Ebenen sowie der Einbindung der mittelbaren Kriegsparteien wie den USA, den EU-Staaten, der Türkei und China.
Weiterlesen - Blutmühle Bachmut
13.2.2023. Russland greift auf breiter Front, aber ohne große Erfolge die ukrainischen Verteidigungslinien im Osten des Landes an. Die ukrainischen Streitkräfte sind in der Defensive, bereiten jedoch mittelfristig eine Offensive vor, mit der weitere besetzte Gebiete befreit werden sollen. Während Kiew aktuell vor allem für die Lieferung neuer Waffensysteme wirbt, liegt der dringendste Bedarf bei Munition für die vorhandenen Geschütze. Aktuell kämpft die Ukraine mit den wachsenden Schäden an der Energieinfrastruktur, die durch immer neue Raketen- und Drohnenangriffe Russlands verursacht werden.
Weiterlesen - Russland intensiviert die Angriffe
Russland intensiviert die Angriffe, um die Initiative zurückzugewinnen und die Ukraine zum Einsatz von Reserven zu zwingen. Die Ukraine braucht Zeit, um weiter Reserven auszubilden und neue Waffensysteme zu integrieren. Wie ist die Lage und was wird gebraucht? Nico Lange analysiert die militärische Lage, 3.2.2023
Weiterlesen - Reich, Union, Rossija
Russland versucht seit dem Überfall auf die Ukraine mit allen Mitteln der Symbolpolitik, die Besetzung und Annexion von Gebieten im Südosten des Landes zu rechtfertigen. Vor allem Toponyme aus der Zeit des Russischen Reichs spielen eine große Rolle. Aber auch in der Heraldik und auf Plakaten wird ein Geschichtsbild verbreitet, das die gewaltsame Aneignung von Territorien rechtfertigen soll. Dem gleichen Zweck dienen auch sowjetische Symbole, etwa die Wiedererrichtung von Lenin-Denkmälern. Sehr zurückhaltend gehen die Besatzer dagegen mit der Russland-Symbolik um.
Weiterlesen - Der Krieg und die Militarisierung
Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 ist das Ergebnis einer seit 2008 zu beobachtenden Militarisierung der Außenpolitik. Diese war von einer inneren Militarisierung begleitet, die sich im Laufe des Jahres massiv verstärkt hat. Die gesamte Gesellschaft ist unterdessen auf den Krieg ausgerichtet. Margarete Klein und Nils Holger Schreiber analysieren Russlands Innen- und Außenpolitik.
Weiterlesen - Neue Befehlshaber, neue Soldaten, neue Raketen – und Stillstand an der Front
Militärischer Lagebericht von Nikolay Mitrokhin aus der 48. Kriegswoche
Weiterlesen - Dichtung und Wahrheit
Präsidiale Neujahrsansprachen sind kein Hochamt politischer Rhetorik. Doch in Zeiten des Kriegs macht der Vergleich der Reden von Putin und Zelens’kij den Unterschied zwischen Simulation und Authentizität, Dichtung und Wahrheit deutlich. Und Ulrich Schmid deckt auf, was Zelens’kij mit Homer zu tun hat.
Weiterlesen - Neujahrsansprache von Vladimir Putin
31. Dezember 2022
Weiterlesen - Neujahrsgruß von Volodymyr Zelens’kyj
31. Dezember 2022
Weiterlesen - Stellungskrieg und Luftterror
Militärischer Lagebericht von Nikolay Mitrokhin, 11.12.2022
Weiterlesen - Desinformation
Die ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD Gabriele Krone-Schmalz gibt dem Westen die Schuld an dem Krieg in der Ukraine. Ihre Thesen sind empirisch und methodisch unhaltbar.
Weiterlesen - Russlands Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine
Militärischer Lagebericht von Nikolay Mitrokhin, 20.11.2022
Weiterlesen - Von strategischer Bedeutung
Militärischer Lagebericht von Nikolay Mitrokhin, 9.11.2022
Weiterlesen - Rede zur Aufnahme der "Volksrepubliken Doneck und Lugansk" und der Gebiete Zaporož’e und Cherson in die Russländische Föderation
Dokumentation
Weiterlesen - Frontgewinne
Ein militärischer Lagebericht von Nikolay Mitrokhin, 4.10.2022
Weiterlesen - Während Putin politisch eskaliert, behält die Ukraine militärisch die Initiative
Nordöstlich des Donbass verliert Russland derzeit den strategisch wichtigen Ort Lyman. Die Ukraine kreiste dort mehrere tausend russische Kräfte ein. Der einzig verbliebene Nachschubweg der Russen liegt mittlerweile in Reichweite ukrainischen Feuers. Nico Lange über die militärische Lage in der Ukraine, 30.9.2022
Weiterlesen - Vladimir Putin: Erklärung der Teilmobilmachung
Rede vom 21.9.2022
Weiterlesen - Eskalationsschritte
Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage am 20.9.2022
Weiterlesen - Passiver Widerstand
Es gilt als ausgemachte Sache: Russlands Gesellschaft heißt den Krieg ihrer Armee gegen die Ukraine gut. Meinungsumfragen legen dies seit Monaten nahe. Doch deren Ergebnisse haben angesichts des extrem repressiven Klimas keine Aussagekraft. Ein genauerer Blick zeigt: Die meisten Menschen entziehen sich der erwarteten öffentlichen Zurschaustellung von Siegessymbolik, von einer gesellschaftlichen Mobilisierung wie nach der Annexion der Krim kann keine Rede sein. Besonders deutlich zeigt sich dies daran, dass die Armee große Schwierigkeiten hat, neue Soldaten unter Vertrag zu bekommen. Und das Regime schreckt vor einem Einsatz von Wehrpflichtigen und einer allgemeinen Mobilmachung zurück. Diese bewusste Passivität der russländischen Gesellschaft ist von großer Bedeutung für die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine.
Weiterlesen - Kommt die Feuerwalze zum Stehen?
Russland erzielt im Donbass kaum noch Landgewinne. Die Ukraine versucht Voraussetzungen für Gegenangriffe zu schaffen. Wie ist die Lage und was wird von uns gebraucht? Nico Lange über die militärische Lage in der Ukraine, 29.7.2022
Weiterlesen - "Die herrschenden Klassen der westlichen Länder sind ihrem Wesen nach übernational und globalistisch"
Osteuropa dokumentiert eine Rede des russländischen Präsidenten am 7.7.2022. Es ist ein Zeugnis des magischen Sprechens. Eine Realität, die nicht da ist, wird beschworen, um sie zu schaffen. Mit Lob, das in Wahrheit Befehl ist, und mit Drohungen, an alle, die nicht gehorchen.
Weiterlesen - Wie ist die Lage in der Ukraine? Und was braucht das Land jetzt?
Nach dem vorläufigen Scheitern der Angriffe auf Kiew, Černihiv und Sumy und dem Fall von Mariupol’ verlegte Russland den Schwerpunkt des Krieges in den Donbass. Kämpfe gibt es weiterhin am südwestlichen Ufer des Dnipro und nördlich von Charkiv. Nico Lange analysiert die militärische Lage.
Weiterlesen - Die Auswirkungen der Sanktionen auf Russlands Regionen
Die vom Westen verhängten Sanktionen werden ihre volle Wirkung in Krasnojarsk erst im Sommer entfalten. Arbeitsplätze werden wegfallen, die Realeinkommen werden sinken und das Warenangebot wird einen Einbruch erleben, der nicht von der heimischen Wirtschaft aufgefangen werden kann. China profitiert schon jetzt von den Sanktionen. Ein großes Problem stellt die Auswanderung des IT-Sektors aus Russland dar.
Weiterlesen - Eine neue russländische Großoffensive?
Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Russland für den Juni eine neue Großoffensive gegen die Ukraine plant. Zentrales Ziel der Offensive scheint zu sein, den Donbass sowie das Gebiet Zaporižžja vollständig einzunehmen, solange die der Ukraine von den NATO-Staaten gelieferten oder versprochenen Waffen erst in geringerer Zahl an der Front angekommen sind.
Weiterlesen - Gefährliche Situation im Donbass
Drei Monate dauert nun Russlands Krieg gegen die Ukraine. Seit dem Ende der zwölften Woche gibt es Anzeichen für eine Wende zuungunsten der Ukraine. Der Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte zur Befreiung der besetzten Landstriche im Norden des Gebiets Charkiv ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage am 24. Mai 2022
Weiterlesen - Einkreisung verhindert
Die Ukraine hat dem Aggressor Russland eine zweite militärische Niederlage zugefügt. Im März hatte sie den Angriff auf Kiew aufgehalten, nun den Versuch der russländischen Truppen gestoppt, die ukrainischen Streitkräfte im Donbass einzukreisen. Ein Ende des Abnutzungskriegs ist nicht abzusehen. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage in der Ukraine, 11.5.2022
Weiterlesen - "Der Krieg ist der Anfang vom Ende des Putinismus."
Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kam unerwartet, aber nicht von ungefähr. Er ist das Ergebnis einer systematischen Re-Militarisierung von Politik und Gesellschaft unter Putin. Die Armee hat nach zwei Monaten höhere Verluste zu beklagen als nach zehn Jahren im Afghanistankrieg. Jeder tote Soldat, der im Zinksarg aus der Ukraine zurückkehrt, macht das Ende des Putinismus wahrscheinlicher. Die Macht der Propaganda und der Lüge ist begrenzt. Soziopolis, 9.5.2022
Weiterlesen - Russische Verschwörungsideologien
Äußerungen des zugleich kremlnahen und kremlkritischen Ökonomen Sergej Glaz'ev zeugen von der Verankerung antisemitischen Denkens in Russland.
Weiterlesen - Kriegsschauplatz Donbass
Die Kämpfe konzentrieren sich mittlerweile vollständig auf den Donbass. Die russländische Armee hat den Plan aufgegeben, die ukrainischen Stellungen von Norden kommend zu umgehen. Allerdings ist Russlands Truppenkontingent für diese zweite Phase des Krieges noch nicht in Stellung gebracht. Die ukrainische Armee kann sich gegenwärtig die größten Erfolge am rechten Ufer des Dnepr versprechen, allerdings fehlen ihr bislang die Kräfte, um das Blatt dort rasch zu wenden. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage in der Ukraine, 9.4.2022
Weiterlesen - Russkij korabl‘, idi nachuj!
Volodymyr Kulyk über das Leben im Krieg, über die Wut gegenüber dem russischen Aggressor, die unversöhnliche Abkehr von der russischen Kultur und Sprache, die Naivität des Westens und über die Ignoranz der westlichen Wissenschaftslandschaft gegenüber der Ukraine
Weiterlesen - Tabubruch mit Ansage
In zwei Reden unmittelbar vor dem bewaffneten Angriff auf die Ukraine hat Putin versucht, seinen Krieg zu erklären. Seine historischen und völkerrechtlichen Argumentationsansätze greifen jedoch ins Leere. Dennoch vermochten weder die fast im Konsens erfolgte Verurteilung durch die UN-Vollversammlung noch die einstweiligen Anordnungen verschiedener Gerichte dem völkerrechtswidrigen Angriff Einhalt zu gebieten. Es ist offen, welche Auswirkungen der fundamentale Regelbruch auf die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschaffene Friedensordnung haben wird.
Weiterlesen - Russlands Überfall auf die Ukraine
Russlands Überfall auf die Ukraine ist völkerrechtlich eine Aggression. Sie ist eines der schwersten internationalen Verbrechen. Russland ist zur Wiedergutmachung aller Unrechtsfolgen verpflichtet. Freilich ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen durch Russlands Veto blockiert. Nach internationalem Strafrecht haben sich die Befehlshaber, an ihrer Spitze Präsident Putin, persönlich schwerer Kriegsverbrechen schuldig gemacht, möglicherweise sogar des Verbrechens des Völkermords. Dennoch wird eine Verfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof kaum erfolgen. Aber die russländischen Generäle werden wegen des für Kriegsverbrechen geltenden Weltrechtsprinzips auch vor nationalen Strafgerichten angeklagt werden können, soweit man ihrer habhaft werden kann.
Weiterlesen - Die Zeit arbeitet für die Ukraine
Die Ukraine hat Russlands Aggression widerstanden, sie führt einen gerechten Krieg auf ihrem eigenen Territorium, die Regierung und der Präsident sind in Kiew geblieben und genießen die volle Unterstützung der Bevölkerung. Die Ukraine hat eine reale Chance, diesen Krieg zu gewinnen. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage in der Ukraine, 23.3.2022
Weiterlesen - Die Ukraine gewinnt den Krieg und der Westen will es nicht erkennen
Die Nachrichten über die militärische Lage in der Ukraine sprechen dafür, dass Russland den Angriffskrieg verliert. Doch der Westen will es nicht erkennen. Die Bilder von zerstörten Krankenhäusern, toten Kindern und ausgebombten Wohnblocks zeigen den Schrecken und die Brutalität dieses Krieges, nicht aber seine militärische Seite. Wer das menschliche Leid verringern will, muss jetzt den Druck auf das Putin-Regime erhöhen. Die Ukraine braucht sofortige entschlossene Unterstützung: Waffen, Sanktionen und moralischen Auftrieb durch die Ankündigung eines Marshall-Plans für den Wiederaufbau nach der Befreiung.
Weiterlesen - Operative Pause
Der Vormarsch der russländischen Armee ist seit Tagen zum Stillstand gekommen. An den verschiedenen Schauplätzen des Kriegs finden jedoch weiter schwere Kämpfe statt und die Bombardierung ukrainischer Städte hält an. Beide Armeen, die des Aggressors und die der Verteidiger, mobilisieren während einer operativen Pause neue Kräfte und Nachschub. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage in der Ukraine, 22.3.2022
Weiterlesen - Zelens’kyjs Mauer
Volodymyr Zelens’kyj appelliert in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag an das Parlament, es nicht zuzulassen, dass ukrainische Städte wie 1941 erneut durch verheerende Bombardierungen einer aus der Luft angreifenden Übermacht zerstört werden. Die Parallelen zwischen den Angriffen Deutschlands 1941 und Russlands 2022 auf die Ukraine sind augenfällig. Die deutsche Politik sollte ihre Verantwortung ernst nehmen und ihre wirtschaftliche Macht dazu nutzen, um in der Ukraine Menschenleben zu retten.
Weiterlesen - Ansprachen des ukrainischen Präsidenten seit Beginn des Kriegs
Ansprachen des ukrainischen Präsidenten seit Beginn des russländischen Angriffskriegs gegen die Ukraine
Weiterlesen - Wann wird die Operation in der Ukraine beendet? Und warum stürmen wir Kiew nicht?
Propaganda ist ein abstraktes Wort. Die Wahrheit ist konkret. Wir dokumentieren ein Interview der Zeitung „Komsomol'skaja Pravda“ mit dem ehemaligen Oberkommandierenden des Heers der Russländischen Streitkräfte Vladimir Čirkin vom 15.3.2022. Es zeigt sehr konkret ein Denken, das sich in gleicher Weise – lediglich weniger ungeschliffen – in den Reden des Staatspräsidenten Putin findet. Čirkin war im Dezember 2013 wegen Bestechlichkeit zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, alle militärischen Titel wurden ihm entzogen. Zwei Jahre später hob ein Moskauer Gericht das Urteil auf.
Weiterlesen - Hart umkämpft
Die Lage der ukrainischen Verteidigung spitzt sich an mehreren Stellen zu, vor allem im Osten und bei Irpinʼ nahe Kiew. Es ist damit zu rechnen, dass die russländischen Truppen dort in den kommenden Tagen einen Durchbruch versuchen. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage in der Ukraine, 13.2.2022
Weiterlesen - Drei Szenarien
Kriege enden durch einen eindeutigen militärischen Sieg, die Erschöpfung der Kriegsparteien oder durch Regimezerfall. Ein militärischer Sieg Russlands ist in weite Ferne gerückt. Nur durch wochen- oder monatelangen Terror gegen die Zivilbevölkerung kann es die Ukraine noch zur Aufgabe zwingen. Dann wird ein Verhandlungsfrieden wahrscheinlicher, der allerdings einen hohen Preis hat. Das Szenario eines Regimezerfalls in Moskau ist wenig wahrscheinlich, solange der Westen weiter die Ukraine nur halbherzig unterstützt.
Weiterlesen - Festgefahren
Der Angriff der russländischen Armee auf die Ukraine hat sich nach 13 Tagen festgefahren. Die militärischen Ziele wurden nicht erreicht, die Truppen haben hohe Verluste erlitten und große Probleme mit der Versorgung. Auch die ukrainischen Kräfte sind ausgezehrt. Doch militärisch ist Kiew kaum zu erobern. Dies erhöht die Gefahr, dass die Zivilbevölkerung in noch größerem Maße zum Angriffsziel wird. Nikolay Mitrokhin über die militärische Lage in der Ukraine, 8.3.2022
Weiterlesen - Ein langgezogenes „F*ck“
Dieser Text erschien am 1.3.2022 auf dem wenige Tage zuvor eröffneten Blog einer ehemaligen Moderatorin des russländischen Fernsehens.
Weiterlesen - Botschaft der Heiligen Synode der Ukrainischen Orthodoxen Kirche vom 28. Februar 2022
Die Ukrainische Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat), eine autonome Kirche in Gemeinschaft mit der Russisch Orthodoxen Kirche (ROK), wendet sich an den Patriarchen der ROK, 28. Februar 2022
Weiterlesen - Der Krieg ist ein gnadenlos ehrlicher Mann
Der Krieg stellt die Fähigkeit politischer Führer auf die Probe, rational und kaltblütig zu handeln. Er bestraft unerbittlich jene, die ihre Ambitionen nicht in Einklang mit ihren Möglichkeiten bringen.
Weiterlesen - Der Europarat muss die Mitgliedschaft Russlands jetzt suspendieren
Spätestens seit der Annexion der Krim im März 2014 werden die Ziele und die Glaubwürdigkeit des Europarats von Russland bedroht. Bisher ist es nicht gelungen, Antworten auf die Taktik der russländischen Führung zu finden, die lange geschickt zwischen der Imitation der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten sowie der Anfechtung dieser Prinzipien als völkerrechtlicher Verpflichtung lavierte. Nun ist Russland zu einer offenen Aggression übergegangen. Russland muss deshalb suspendiert werden.
Weiterlesen - Kriegserklärung. Die Ansprache des russländischen Präsidenten am Morgen des 24.2.2022
Es gibt historische Dokumente, die nur in wissenschaftlichen Quelleneditionen erscheinen dürfen. Sie sind von solch demagogischem Charakter, dass jedes Wort einer wissenschaftlichen Einordnung bedarf. Die Ansprache, die Russlands Präsident Vladimir Putin am frühen Morgen des 24. Februar 2022 zur Begründung des Überfalls auf die Ukraine gehalten hat, gehört in diese Kategorie. Wir veröffentlichen sie dennoch bereits an dieser Stelle in deutscher Übersetzung. Einen Großteil der Einordnung haben Historiker, Soziologen und Politikwissenschaftler aus Deutschland, der Ukraine und Russland in den vergangenen Jahren auf den Seiten der Zeitschrift Osteuropa geleistet.
Weiterlesen - Ansprache des ukrainischen Präsidenten Volodymyr Zelens’kyj an das russische Volk
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelens’kyj hat sich in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 2022, wenige Stunden bevor Russland den Angriff auf die Ukraine begann, in einer Fernsehansprache an die Menschen in Russland gewandt. Nach einer kurzen Einführung auf Ukrainisch setzte er seine Rede auf Russisch fort. Wir dokumentieren sie an dieser Stelle.
Weiterlesen - Vladimir Putin: Rede an die Nation vom 21.2.2022
Dokument
Weiterlesen - Der Geist der Zeit
Osteuropa widmet sich in Heft 7/2021 dem Geist, der das Denken der politischen Führungsschicht in Russland prägt. Der Band dokumentiert einen Namensartikel von Präsident Putin zur „Historische Einheit der Russen und der Ukrainer“ sowie einen Text über den „Dritten Kalten Krieg“ von Sergej Karaganov. Andreas Kappeler und Jan Behrends liefern kritische Analysen. Für eine konstruktivere russische Ukrainepolitik wirbt Dmitrij Trenin. Außerdem im Heft: Verschärfte Kontrolle der Parteien nach der Dumawahl, Russlands Truppenübungen, Der USA-Russland-Gipfel in Genf, Auswirkungen der Wasserblockade auf der Krim, der Zustand der Osteuropa-Forschung in Deutschland.
Weiterlesen - Russlands Geisel
Russland hat um die Ukraine über 130 000 Soldaten, ausgestattet mit modernstem Kriegsgerät, zusammengezogen. Es handelt sich um eine kriegsbereite Invasionsarmee. Dieser Aufmarsch ist ein seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges präzedenzloser Vorgang in Europa. Die militärische Einkreisung der Ukraine stellt eine Androhung von Gewalt im Sinne von Art. 2 Nr. 4 der UNO-Charta und einen ernsten Völkerrechtsbruch dar. Zweck der Gewaltandrohung ist es, die USA und die NATO zu veranlassen, Verträge abzuschließen, mit denen Russland seine Macht- und Sicherheitsinteressen im postsowjetischen Raum durchsetzen will. Durch die Androhung, Krieg gegen die Ukraine zu führen, wenn der Westen die vorgeschlagenen Verträge nicht abschließt, hat Russland die Ukraine zur Geisel gemacht. Gleichzeitig zielt die militärische Einkreisung darauf, die Hegemonie Moskaus über Kiew als Zwischenschritt zur Wiederherstellung eines Russländischen Imperiums zu erlangen.
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